Auf Spurensuche

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rosendorn Avatar

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Inhalt:

Der Literaturagent Peter Katz erhält eines Tages von einem Autor namens Richard Flynn einen kleinen Auszug seines Manuskripts. Darin erwähnt dieser die Ermordung des Professor Joseph Wieder, sowie seine große Leidenschaft zu einer Frau mit Namen Laura Baines. Diese hat wohl ein besonderes Verhältnis zum Professor unterhalten und im spannendsten Moment endet das Manuskript abrupt. Doch Peter Katz möchte dem Geheimnis um den Professor auf den Grund gehen und macht sich auf die Suche nach der außergewöhnlichen Frau, da Richard Flynn leider schon verstorben ist. Wird er das Rätsel lösen können? Oder entfernt er sich eher immer mehr von der eigentlich Wahrheit? Was ist Fiktion und was nicht?


Meine Meinung:

Ich ging mit ganz anderen Erwartungen an dieses Buch als ich schlussendlich bekommen habe. Ich hatte so gehofft, doch mal wirklich etwas richtig außergewöhnliches lesen zu dürfen. Aber dieser Roman hat sich einfach nur als ganz normalen Kriminalroman entwickelt. Da die Anfangszeilen und auch die vielen Anspielungen darauf hin deuteten, dass man hier ein Werk vor sich liegen hat, welches sich eingehend mit der Psyche und den Irrungen des Gedächtnisses beschäftigt, war ich extrem angespannt und neugierig auf die noch kommenden Seiten. Doch je weiter ich vorgedrungen bin, desto mehr musste ich mir selber eingestehen, dass ich hier nicht die Story bekomme, die ich mir gewünscht hätte. Das ganze Szenario glich einfach einem gut erzählen Kriminalroman, nicht mehr und nicht weniger.

Zwar habe ich die Spannung, die ich zum Anfang des Buches verspürte auch in den letzten Seiten des Romans nicht verloren, aber dennoch bekam ich zum Schluss einfach den Eindruck, dass man hätte viel mehr aus der Gesamtheit des Werkes herauskitzeln können. Die Richtung, die es letztendlich einschlug, war für mich ungenügend.

Der Schreibstil des Autors kam mir an manchen Stellen auch ziemlich hektisch vor, auch hat mich insgesamt die vielen verschiedenen Erzählungen, sprich Kapitel, gestört. Ich wusste deswegen manchmal gar nicht, wer gerade an den Ermittlungen festhielt und wer sich mit wem unterhielt. Auch der Name "Wieder" hat mich oft aufschlucken lassen, denn in der deutschen Sprache ist dieses Wort ja auch eine Vorsilbe, und das hat mich regelrecht durcheinander gebracht. Vielleicht hätte man sich hier einen anderen Namen einfallen lassen können.

In die Charaktere konnte man sich kaum hineinfühlen, da sie zu undurchsichtig schienen, zu wenig genaueres über jeden einzelnen berichtet wurde und bildlich einfach nicht vorstellbar wurden. Schade, denn ein wenig mehr Tiefgang und ein klares deutliches Ende hätten den Zeilen gut getan.


Fazit:

Ein durchschnittlicher gut geschriebener Kriminalroman mit leider etwas undurchsichtigen Charakteren und einigen mir offenen Fragen. Eine ganz andere Richtung als man vermuten lässt, aber keineswegs unspannend oder uninteressant. Für Krimifans daher wirklich zu empfehlen. Mir persönlich hat einfach das gewisse Etwas und noch ein wenig mehr gefehlt und daher vergebe ich auch nur

3 Sterne !!