Creative Writing wie aus dem Handbuch!

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petris Avatar

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Ehrlich gesagt, rein nach dem Cover hätte ich nie nach diesem Roman gegriffen. Zu sehr sieht es nach durchschnittlichem Thriller aus. Schön gemacht, das schon, aber halt so gar nicht meine Richtung. Nachdem das Buch aber in der Liste der Romane-Challenge 2017 bei Lovelybooks aufscheint und auf Empfehlung einer lesebegeisterten Freundin, lieh ich es mir von ihr und las es doch.

Der Anfang fesselte mich von den ersten Zeilen an. Ein Manuskript, ein alter Mord, eine Liebesgeschichte, vielleicht sogar eine Dreiecksgeschichte, angesiedelt im amerikanischen Uni-Milieu mit allem, was dazu gehört. Campus, Studentenwohnungen, Aushilfsjobs, Liebesirrungen, Ehrgeiz und schnuckelige Intellektuellenhäuser im Grünen.

Von dieser Art Geschichte gibt es schon sehr viele, irgendwie erschien mir alles nach dem Einstieg, als ob ich es schon kennen würde, schon mal gelesen hätte. Spannend ja, gut lesbar auch, sorgfältig ausgearbeitet Charaktere, Kriminalpsychologie als anspruchsvoller Sachhintergrund,… Alles schön und gut, perfektes Creative Writing Handwerk, wie es in den USA par excellence gelehrt und betrieben wird. Doch das gewisse Etwas, auf das ich die ganze Zeit wartete, das entdeckte ich in all den Seiten nicht, weder sprachlich, noch in der Geschichte.

Vier Sterne gibt es dennoch, weil es perfekte, vielleicht etwas zu glatte, aber dennoch gute, niveauvolle Unterhaltung ist. Als anspruchsvollen Roman würde ich ihn allerdings keinesfalls bezeichnen.

Für alle, die das amerikanische Universitätenumfeld und einen spannenden Mordfall, in dem immer wieder die Perspektiven wechseln, lieben, das perfekte Buch!