Das Buch der Spiegel

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gelinde Avatar

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Das Buch der Spiegel, von E. O. Chirovici

Cover:
Ein schönes Cover.
Aber am Ende des Buches weiß ich nicht was es mit der Geschichte zu tun hat.

Inhalt:
Literaturagent Peter Katz, erhält ein Manuskript von Richard Flynn. Dieser Schreibt über die Ermordung des bekannten Professors Joseph Wieder in Princeton vor 20 Jahren. Der Fall damals wurde nie geschlossen und Flynn behauptet neue Erkenntnisse zu haben und die Wahrheit berichten zu müssen.
Doch das Manuskript endet plötzlich und als Katz das ganze Manuskript kaufen will ist Flynn leider kurz vorher verstorben.
Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, lässt Katz weitere Recherchen durchführen. Doch je tiefer der Fall beleuchtet wird, desto bizarrer und Widersprüchlich wird das Ganze.
Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?
Und: gibt es überhaupt eine Wahrheit?

Meine Meinung:
Ein unglaubliches Buch.
Ich kann es gar nicht in Worte fassen, dieses Buch, diese Faszination muss man selber erleben und sich selber Seite für Seite erlesen.
Die Recherchen bringen viele Geschichten und viele Facetten um ein und dieselbe Handlung zutage. Und jede ist in sich logisch und nachvollziehbar. Doch wenn man sie mit den anderen vergleicht bemerkt man, dass sie sich unterscheiden und irgendjemand nicht die Wahrheit sagen kann.
Immer wieder werden wir mit neuen Personen und Charakteren und dann mit einer neuen Sicht der Dinge konfrontiert. Und der Autor versteht es gut uns recht schnell in dieser neuen Sicht der Dinge „heimisch“ zu fühlen, wir sehen das Gesagte als Wirklichkeit.

Ich kann es nicht besser erklären. Hier noch drei Zitate, die den Geist des Buches deutlich machen.

„Erinnerungen an Vergangenes sind nicht unbedingt Erinnerungen an wirklich Geschehenes“.

„Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten, und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen“.

"Die Lebenden begehen ständig Fehler, die Toten hingegen werden von ihren Hinterbliebenen schnell in eine Aura der Unfehlbarkeit gehüllt."

Ich sage jetzt nur noch: Die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters.

Autor:
E. O. Chirovici stammt aus einer Familie rumänischer, ungarischer und deutscher Herkunft und ist in einer rumänischen Kleinstadt im Süden Transsylvaniens aufgewachsen. Seit seinem zehnten Lebensjahr schreibt er Geschichten, seit 2014 ist er nun hauptberuflich Schriftsteller.

Mein Fazit:
Ein sagenhaftes, unglaublich spannendes Verwirr-, Verdreh-, und Verzerrspiel um Wahrheit, Erinnerungen und Wirklichkeit. Das Buch hat mich mit jeder Seite mehr fasziniert. Wusste ich ganz am Anfang nicht ganz was ich damit anfangen soll, hat es mich schon bald in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Soviel unterschiedliche Geschichten und Blickwinkel im Umfeld von einem Mord – unglaublich!
Ganz klar, von mir eine Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.