„Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen.“

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miro76 Avatar

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Der Literaturagent Peter Katz findet unter vielen Einreichungen einen Brief, der heraussticht. Seine Neugierde wird geweckt und er druckt sich die Leseprobe aus. Dennoch landet das Manuskript unter einem Stapel Post und bleibt fast einen Monat liegen. Als es Katz wieder in die Hände fällt, liest er diese ersten Seiten des Romans mit großem Interesse. Das Buch erzählt die Geschichte eines Mordes, der vor zwanzig Jahren das Interesse der Presse erregte. Ein berühmter Professor der Psychologie wurde in seinem Haus brutal erschlagen und der Fall wurde niemals aufgeklärt.
Wie es scheint, war der Autor Richard Flynn in diesen Fall involviert und erzählt nach so vielen Jahren die ganze Geschichte. Katz wittert einen Bestseller. Doch als er Flynn kontaktieren will, erfährt er, dass dieser im Sterben liegt und das ganze Manuskript unauffindbar ist.

E. O. Chirovici zeigt uns in diesem Roman die verschiedenen Seiten der Wahrheit. Durch wechselnde Ich-Erzähler beleuchtet er den Fall aus verschiedenen Blickwinkeln und langsam fügt sich alles zu einem Ganzen. „Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen.“ (aus dem Klappentext)
Es scheint, als hätte sich damals die Sachlage für jeden anders dargestellt und so ist Chirovici ein absolut spannendes Buch gelungen, das alle Erwartungen übertrifft.

Die wechselnden Ich-Erzähler machen die Geschichte besonders. Jeder von ihnen wird zum Leben erweckt, erzählt uns seine persönliche Geschichte und leistet seinen Anteil an der Aufklärung des Falles. Dieses Stilmittel erhöht sie Spannung und Aufmerksamkeit bei uns Lesern. Mich konnte dieses Buch von Anfang an begeistern und ich habe es regelrecht verschlungen. Eine grandiose Idee, die Wahrheit so zu verpacken, dass alles und nichts möglich scheint!

„Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen.“ (S.307)