Erinnerungen an Vergangenes

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dany_87 Avatar

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Der Roman "Das Buch der Spiegel" von E. O. Chirovici erscheint im Goldmann Verlag und umfasst 312 Seiten. Der Roman unterteilt sich in drei Teile, sowie einem Epilog und einer persönlichen Danksagung des Autors, in der er erzählt, wie er auf die Idee gekommen war, diesen Roman zu schreiben.
Im ersten Teil geht es um den Literaturagenten Peter Katz, der ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält. Es sind nur die ersten Kapitel, aber bereits die reichen aus um Katz zu begeistern. Es geht um die Vergangenheit von Richard Flynn selbt. Dieser war als junger Mann, während seines Studiums an der Universität Princeton, in einem Mordfall verwickelt. Der berühmte Psychologe und Professor Joseph Winter wurde eines nachts in seinem eigenen Haus zu Tode geprügelt. Der Täter konnte nie überführt werden.
In seinem Manuskript deutet Richard Flynn an, er habe nun, nach all den Jahren, herausgefunden, was in jener Nacht wirklich passiert sei.
Als Katz den Autor kontaktieren will, muss er feststellen, dass dieser in der Zwischenzeit verstorben ist. Dessen Lebensgefährtin weiß nichts von einem Manuskript und findet auch bei der Durchsicht seiner Sachen keine Hinweise auf das Buch.
Der erste Teil des Romans dreht sich hauptsächlich um die Zeit vor der Ermordung des Professors aus Sicht des Autors Flynn. Man erfährt viel über seine Gedanken, wie er die Zeit erlebt hat, über seine Beziehung zu dem Professor und zu seiner großen Liebe Laura.

Im zweiten Teil wird John Keller die Hauptperson des Geschehens. Dieser wird von Peter Katz engagiert in dem Fall Nachforschungen anzustellen und hat selbst als Journalist gearbeitet. Wenn das verschwundene Manuskript nicht gefunden wird, soll Keller den Roman zuende schreiben. Er stellt somit nicht nur Nachforschungen an, wo sich das Manuskript befinden könnte, sondern nimmt auch Kontakt zu den damaligen Zeitzeugen auf um mehr über die Geschichte in Erfahrung zu bringen. Auch Keller ist nach kürzester Zeit ganz bessessen davon, die Wahrheit über den Mord herauszufinden. Und je mehr er erfährt, desto häufiger fragt er sich, ob Richard Flynn sich seine Sicht nicht bloß ausgedacht hat und es in Wirklichkeit ganz anders war.

Im dritten Teil ist Roy Freeman der Hauptakteur. Er ist Polizist im Ruhestand und war damals an den Ermittlungen der Ermordnung des Professors beteiligt. Auch er hat es sich zum Ziel gemacht die Geschichte endlich aufzuklären und abschließen zu können.

Mir hat der Roman gut gefallen. Der Schreibstil war sehr flüssig und die Handlungen und Gedanken so detailliert beschrieben, dass man sich gut in die unterschiedlichen Protagonisten hineinversetzen konnte. Gleichzeitig war es aber nicht zu detailliert, sodass es nicht langatmig wurde.
Einige Ereignisse aus der Vergangenheit hat man nicht kommen sehen und auch die Aufteilung in drei Abschnitte mit verschiedenen Hauptakteuren hat mir gut gefallen, weil der Roman so stets abwechslungsreich blieb. Und am Ende bleibt nur zu sagen "Erinnerung an Vergangenes ist nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes".