Erwartungen wurden nicht erfüllt

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Dank des großen Aufhebens, das um dieses Buch gemacht wurde/wird, wurden in mir hohe Erwartungen geweckt, die, soviel sei verraten, leider nicht erfüllt wurden.

Das Cover mit dem gespiegelten Stadtbild gefällt mir sehr gut und passt perfekt zum Inhalt und zu dem auf dem hinteren Buchdeckel abgedruckten Satz "Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen." Die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ein halbfertiges Manuskript, ein mysteriöser Mord, überall Lügen - klang nach einem großartigen Roman.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und jedes Buch-im-Buch (so wirkt es auf mich) beginnt auch eigenständig. Natürlich kreuzen sich Personen und Sachverhalte - es ist ja eine Geschichte - aber sie wirken selbständig.

"Das Buch der Spiegel" ist flüssig geschrieben und durch die verschiedenen Perspektiven ganz unterhaltsam. Was mir eindeutig zu kurz kommt ist die Spannung! Von der Inhaltsangabe her und im Hinblick darauf, dass das Buch so "heiß gehandelt" wurde, hatte ich mir eine deutlich spannendere Geschichte vorgestellt. So dümpelt sie aber ein wenig vor sich hin, nicht gänzlich ohne Spannung, aber auch nicht so, dass ich sofort wissen wollte, wie es ausgeht. Ich hatte auch kein Bedürfnis, das Buch in einem Rutsch durchzulesen - das Ende hat mich dann auch leider nicht wirklich beeindruckt. Und ich hatte gehofft, dass hier noch ein Knaller passiert. Der Knaller blieb in meinen Augen aber aus.

Insgesamt ist "Das Buch der Spiegel" ein okayer Roman, den man lesen kann - aber sicher nicht muss. Warum der Roman von E. O. Chirovici so gehypt wird, kann ich nicht nachvollziehen.