Gute Geschichte mit ein paar Mankos

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melail Avatar

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Was für mich an diesem Buch besonders heraussticht, ist der letzte Satz. Das „Fazit“.
Natürlich sollte der letzte Satz immer etwas Besonderes sein, genauso wie der erste. Aber hier hat er für mich noch mal einen höheren Stellenwert als ich anderen Büchern, weil er die Geschichte einfach wirklich sehr schön abrundet (und sie einem dadurch doch im Kopf bleibt, auch wenn man sonst nicht so überzeugt ist).

Was mich allerdings gestört hat, ist der Wechsel der Erzähler. Die Geschichte wird sozusagen plötzlich „weitergereicht“ und es ist schwer sich darauf einzulassen. Man ist es gewöhnt, dass Person X Nachforschungen anstellt und plötzlich ist man aber in der Perspektive von Person Y, die von Person X angeheuert wird. Das hat mich anfangs sehr verwirrt, weil es für mich kein eindeutiger Personenwechsel war und einem Person X, der man vorher gefolgt ist, plötzlich fremd und distanziert erscheint.

Sehr schön fand ich, dass man sich nicht mit der klassischen Ermittlerarbeit konfrontiert sieht. Für mich hat es einen nostalgischen Touch von Detektiv Krimi. Mein Gefühl war immer, dass man in den 50er Jahren am Tisch eines betuchten Privatermittlers sitzt, der im schummrigen Licht seine Zigarre qualmt und mir von seinen Ermittlungsergebnissen berichtet. Aber das hat sich für mich leider auch auf die Spannung übertragen. Man ist zwar gebannt, aber eher neugierig gebannt und nicht „Oh Gott, erzählen sie mir unbedingt was als Nächstes passierte!“-hibbelig gebannt.