mysteriöse Spannung durch (falsche?) Erinnerungen

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brianna Avatar

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Ein atemberaubendes Cover, das bereits einen düsteren Eindruck vermittelte und mich angezog. Umso begeisterter war ich, daß nach der LP auch das gesamte Werk seinem ersten Eindruck in nichts nachstand.

Die Geschichte selbst zieht den Leser sofort in ihren Bann. Der Schreibstil ist extrem flüssig, die Figuren offenbar mit Absicht zum Teil etwas farblos gehalten- für das Überraschungsmoment ;)

Zum Buch:
Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält, ist er sofort fasziniert. Flynn (be-)schreibt nicht nur seine Biographie, sondern auch über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt. Als Katz den Autor kontaktieren will, ist dieser bereits verstorben. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, versucht Katz, Laura Baines ausfindig zu machen, die als Studentin auf undurchsichtige Weise mit Wieder verbunden war. Doch je tiefer Katz in den Fall eindringt, desto mehr scheint er sich von der Lösung zu entfernen.

Jeder der Beteiligten scheint zu lügen oder sich zu irren, was seine Erinnerungen bezüglich der damaligen Ereignisse betrifft.
Wem kann man glauben?

Ohne das Ende vorwegzunehmen:
"Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen."

So endet dieses unglaubliche Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann, mit einem Résumé in Anlehnung eines Zitats:
'Erinnerung an Vergangenes ist nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes.'


Wie eine Rezensentin vor mir war auch ich äußerst enttäuscht von dem "exklusiven Vorab-Rezensionsexemplar"!

Da ich für dieses offensichtlich teuer aufgemachte Hardcover-Buch meine Wunschpunkte einlöste, erwartete ich NICHT, ein "Manuskript" zu erhalten.
Bereits der Umschlag irritierte mich, so flach wie er ausfiel. Im Inneren dann dieser billig wirkende Druck- beidseitig, 4 Original-Buchseiten auf nur einem DINA4-Blatt- das ganze ausschließlich von einer Plastikspirale gehalten.
Was zur Folge hatte, daß nicht nur das Lesen erschwert wurde, sondern sogar ganze Seiten aus diesem Gebilde rutschten.

Unangenehm und für einen namhaften Verlag wie Goldmann vollkommen unangebracht!
Und für mich persönlich keine Respektbekundung vor dem Leser oder dem Autor- schade!

Nachtrag: vorablesen hat mir mitgeteilt, daß mir auch das Hardcover zugeschickt wird- dankeschön! ;)