Sichtweisen
Es beginnt mit der Situation Buch im Buch- die Sicht des Rezensenten auf ein ihm eingesandtes Manuskript, welches ganz schnell Appetit auf den Rest der (wahren?) Geschichte macht. Die Sichtweise wandert so schnell vom Rezensenten zum Autor - der durch geschickt inszenierte Andeutungen entsprechende Restreize setzt. Kurz bevor es dann zum angekündigten Unheil kommt, endet das Manuskript. Bereits in diesem ersten Teil wird durch die auftauchenden Personen angedeutet, dass in der eigenen Erinnerung nichts so sein muss, wie es sich einem darstellt. Das passiert dann auch in der weiter laufenden Handlung - welche im zweiten und dritten Teil von weiteren Akteuren getragen wird, welche ihr eigenes Interesse an der Aufdeckung des lange zurückliegenden Geschehens haben. Die eigentliche Aufklärung und das Interesse am verschollenen vollständigen Manuskript gerät so tatsächlich in den Hintergrund und tritt hinter den Motiven der Beteiligten und deren persönlichen Verstrickungen zurück. Ständig verschiebt sich dabei die Sicht auf die tatsächlichen Ereignisse. Sehr lesenswert und intelligent aber nicht zu kompliziert geschrieben wird der Leser hier aufstehen Beste unterhalten und bekommt auch noch Stoff zum Nachdenken.