Spuren der Vergangenheit

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spaghettimonster Avatar

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„Ich fand schon immer, nach 300 Seiten sollten Leser etwas mehr bekommen haben als nur die Antwort, wer denn nun Tom, Dick oder Harry umgebracht hat, ganz gleich wie raffiniert und überraschend das Ganzes gestrickt sein mag.“
(Aus dem Nachwort des Autors)

Das Buch gliedert sich in drei Teile, jeder erzählt aus einer anderen Perspektive. Es beginnt mit dem Literaturagenden Peter Katz, der regelmäßig Manuskripte erhält um sie für seinen Verlag zu prüfen. Er erhält einen Brief von Richard Flynn, der ihn neugierig macht. Er enthält den ersten Teil eines Manuskriptes, in dem Flynn von seiner eigenen Studentenzeit in Princeton schreibt. Dort wohnt er mit der charismatischen Laura zusammen und lernt über sie Professor Joseph Wieder kennen. Das Manuskript endet mit der Andeutung, Flynn wisse wer Wieder ermordet hat.
Peter Katz versucht an das vollständige Manuskript zu kommen, dies stellt sich als schwieriger heraus, als er dachte. Katz bittet seinen sein, den Autor John Keller ihm zu helfen.

Im zweiten Teil begleiten wir John Keller bei seinen Recherchen zum Mordfall Joseph Wieder. Er besucht Menschen, die im Manuskript erwähnt werden und erfährt dabei eine ganz andere Geschichte. Seine Recherchen und das unvollendete Manuskript übergibt er der Polizei.

Im dritten Teil macht sich der Expolizist Roy Freeman auf die Suche nach der Wahrheit. Freeman war vor vielen Jahren im Ermittlerteam zum den Tod an Joseph Wieder. Er hat den Fall nicht vergessen und liest nun noch einmal die Akten, befragt Zeugen und fördert eine neue Version der Ereignisse zutage.

Ich muss zugeben, dass mich Titel und Cover vielleicht ein wenig in die Irre geführt haben. Das Buch ist gut zu lesen, der Stil ist angenehm leicht und flüssig. Auch der rote Faden geht nie verloren, selbst wenn man nicht weiß, welche Version der Ereignisse die richtige ist. Daneben geht der Autor auch immer ein wenig auf das Privatleben der jeweils erzählenden Hauptperson ein. Man lernt die Menschen kennen, auch wenn immer wieder bewusst wird, dass man nur die Oberfläche sieht.

Der Autor Eugen Chirovici stammt aus Transsilvanien und hat u.a. deutsche Wurzeln. In seiner Heimat hat er schon mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht und sich mit geschichtlichen Themen auseinander gesetzt. Einige Anspielungen darauf findet man sicher auch in diesem Buch, vor allem hat Chirovici aber einen unterhaltsamen Roman geschrieben, der auch ein Krimi sein könnte.