Überzeugt durch Schreibstil und Charaktere

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leseprinzessin1991 Avatar

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In dem Roman „Das Buch der Spiegel“ von E.O. Chirovici geht es um ein mysteriöses Manuskript und einen Mordfall in den 1980ern in Princeton. Zu Beginn wird die Perspektive eines Lektors beschrieben, der das Manuskript von Richard Flynn erhält, der zugleich auch die Hauptfigur des Manuskriptes ist. Die Handlung ist autobiographisch, was beim Lesen große Spannung erzeugte. Es folgen Auszüge aus Flynns Manuskript, die sehr flüssig und anschaulich geschrieben sind. Man lernt einen jungen Studenten kennen, dessen Gefühlswelt sehr genau aber auch humorvoll beschrieben ist. Schnell hat sich Richard Flynn für mich zu einem Sympathieträger entwickelt. Doch am abrupten Ende des Manuskriptes steht der Mord eines Universitätsprofessors, der in einem engen Verhältnis zu Flynn und dessen Mitbewohnerin Laura steht, in die Flynn sehr verliebt ist. Nach dem Ende des Manuskriptes beschließt der Lektor Peter Katz den zweiten Teil des Manuskriptes ausfindig zu machen und der schon zu den Akten gelegte Kriminalfall wird neu aufgerollt.
Am Anfang war ich begeistert von diesem Roman. Es lag an dem brillanten Schreibstil, er wirkte sehr individuell, denn zum einen ist die Sprach präzise und schmucklos, zum anderen werden Gefühle damit genau auf den Punkt gebracht. Ich mochte die Figur Flynn extrem und ich mochte auch die vielen sarkastischen und humorvollen Passagen aus dem Manuskript, sodass ich sehr traurig war, als dieses endete. Ich habe bis zum Ende des Romanes gehofft, der zweite Teil des Manuskriptes würde noch zu lesen sein- und war zugegebenermaßen enttäuscht, dass es nicht so war. Ich mochte alle Figuren aus diesem Roman, denn sie waren sehr detailreich beschrieben und die Geschichte der Figur wurde für den Leser erzählt. Es gab keinen blassen Statisten, deren Existenz einen Leser gelangweilt hätte. Auch der Spannungsbogen war meisten existent, lediglich in der Mitte des Romanes erschien mir die Handlung etwas zäh. Das Ende hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich es schade fand, dass nicht noch mehr auf die Experimente in der Psychiatrie eingegangen wurde. Ein besonderes Buch, das vor allem durch den individuellen Schreibstil überzeugt und die Genres Thriller, Roman und Kriminalroman vereint.