Sehr gelungenes Buch

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andrea-leseratte Avatar

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Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, die von verschiedenen Ich-Erzählern erzählt werden. Alle drehen sich um den - schon mehrere Jahrzehnte zurückliegenden - Mord an dem Psychologieprofessor Joseph Wieder. Zuerst wird aus der Perspektive des Verlegers Peter Kratz erzählt. Er hat einen Ausschnitt aus dem Manuskript von Richard Flynn erhalten und wird auf diese Art und Weise auf die - aus seiner Sicht evtl. vermarktungsfähige - Story aufmerksam. Er beauftragt daher den Journalisten John Keller mit weiteren Recherchen. Er ist sodann der Erzähler des zweiten Teils. Der dritte Abschnitt wird aus Sicht von Roy Freeman, dem ehemals mit dem Fall betrauten Polizisten, erzählt.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist erfrischend und spritzig und in jedem Abschnitt genau auf den jeweiligen Erzähler abgestimmt. Die Story ist fesselnd und hat mich sogleich in den Bann gezogen. Zusammen mit den Erzählern macht sich der Leser auf die Suche nach dem Mörder von Joseph Wieder; erfährt Details von verschiedenen Personen, die sich aber teilweise auch widersprechen. Wer lügt und vor allem warum? Oder sind es trügende Erinnerungen? Wer weiß es schon... Die psychologischen Elemente im Buch haben mir total gut gefallen. Auch die Charaktere werden sehr plastisch beschrieben. Ich konnte mir die Szenen dadurch gut vorstellen. Am sympathischsten fand ich den pensionierten Polizisten; man spürt regelrecht, dass es ihm eine wahre Herzensangelegenheit ist, den Mordfall aufzuklären, bevor er infolge seiner Demenz alles zu vergessen droht. Ob es ihm gelingt?

Fazit:
Ich bin begeistert und kann das Buch ganz klar weiterempfehlen.