Magisch

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buchgeflüster_95 Avatar

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"Das Buch der verlorenen Stunden" von Hayley Gelfuso ist ein atmosphärisch erzählter Debütroman, der in einer magischen Bibliothek spielt, in der sämtliche Erinnerungen der Menschheit gespeichert werden. Im Mittelpunkt steht Lisavet, deren Vater sie nach einem folgenschweren Ereignis im Nazideutschland in dieser geheimnisvollen Welt versteckt. Als ihr Vater nicht zurückkehrt, beginnt Lilsavet, verlorene oder verbotene Erinnerungen zu retten und in einem eigenen Buch festzuhalten. Dabei trifft sie auf den Zeithüter Ernest, und ihre Schicksale verweben sich auf eine Weise, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch den Lauf der Geschichte verändert.
Die Idee der Bibliothek als Aufbewahrungsort aller Erinnerungen ist faszinierend und regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Erinnerung und Vergessen an. Das Buch verbindet geschickt Elemente von Zeitmagie, und historischem Hintergrund, was eine fesselnde, vielschichtige Handlung erzeugt. Besonders gelungen ist der bildhafte und emotionale Schreibstil der Autorin, der es ermöglicht, tief in die Geschichte einzutauchen. Die Charaktere wirken sehr authentisch und ihre Entwicklung ist glaubwürdig dargestellt. Thematisch behandelt das Buch Verlust, Erinnerungen und die Frage, was von uns bleibt, wenn wir sterben. Trotz einer teils düsteren Stimmung vermittelt die Geschichte Hoffnung und lässt den Leser über die eigene Vergänglichkeit und die Kraft der Erinnerung reflektieren. Insgesamt ist "Das Buch der verlorenen Stunden" ein berührender und origineller Roman, der Fantasyelemente auf anspruchsvolle Weise verbindet. Ein schönes Buch für die Wintermonate!