Toller Ansatz, der mich nicht überzeugen konnte

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91cobsala Avatar

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"Das Buch der verlorenen Stunden" ist der Debütroman von Hayley Gelfuso. Die Autorin versucht, in dem Roman die Themen Zeit, Raum, menschliche Verbindungen sowie die Bedeutung von Erinnerung und zeitgeschichtlichen Ereignissen miteinander zu verweben. Ich schreibe bewusst "versucht", weil mich das Buch nicht so ganz überzeugen konnte.

Der Ansatz der Geschichte ist gut und macht neugierig auf die weitere Handlung. Der Roman lässt sich zudem flüssig lesen, was das Vorankommen im Geschehen leicht ermöglicht. Die beiden Hauptfiguren, Lisavet und Amelia, sind interessante Figuren, bei denen mir persönlich aber etwas die Tiefe gefehlt hat. Dementsprechend konnte ich mich nicht besonders gut in die beiden jungen Frauen hineinversetzen.

Die gewählten Zeitebenen im Roman (neben dem zeitlosen Raum) sind mit 1938 und 1965 gut gewählt. Daraus lässt sich zeitgeschichtlich Vieles in die Geschichte mit einbauen. Mir waren die Bezüge auf die Zeitgeschichte irgendwann jedoch ein wenig zu viel. Ich hatte eher auf eine Fantasiewelt abseits der Realität gehofft (als Zuflucht vor allem Negativen) und bin dann doch eher mit einer moralischen Geschichte in den Händen dagesessen. Folglich hat das Buch leider nicht meine Erwartungen erfüllen können. Wer gerne einen Fantasyroman mit starken Bezügen zur Realität lesen möchte, dürfte bei Hayley Gelfuso gut aufgehoben sein. Mich konnte sie leider nicht als Fan gewinnen.