Berührende Geschichte mit realem Hintergrund

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Es ist das Jahr 1942, die Jüdin Eva lebt mit ihren Eltern im besetzten Paris. Obwohl sie gewarnt werden, kann sie die Deportation ihres Vaters nicht verhindern. Es ist reiner Zufall, dass sie und ihre Mutter nicht in der Wohnung sind und so der Gestapo entgehen. Ihnen gelingt die Flucht, sie landen in einem Dorf in den Bergen, wo es eine Gruppe von Fluchthelfern gibt. Eva erkennt, dass sie dort gebraucht wird, so bleiben sie gegen den Willen der Mutter dort. Sie schließt sich der Gruppe an und erstellt falsche Papiere. Im Buch der verschollenen Namen verschlüsselt sie die Klarnamen derer, für die die Papiere bestimmt sind. Dieses Buch führt sie nach vielen Jahren in Amerika zurück nach Europa.

Sehr einfühlsam und emotional schildert Kristin Harmel am Beispiel von Eva und ihrer Familie die Not von Juden und Regimegegnern im "tausendjährigen Reich". Eva gefällt mir als Hauptprotagonistin sehr gut, sie ist mutig, warmherzig, sympathisch und steht zu ihrer Überzeugung. Auch die nach außen hin so bärbeißige Pensionswirtin Madame Barbier ist mir lieb geworden, denn sie hat ein gutes, mitfühlendes Herz.

Auch wenn die Geschichte im Mittelteil einige Längen und Wiederholungen hat, ist sie doch sehr spannend und flüssig zu lesen. Besonders gefallen hat mir, dass ich erfahren durfte, was nach dem Krieg aus Eva geworden ist. Auch dass die Geschichte des Buches zu einem Abschluss kommt, ist sehr schön.

Wir lesen hier eine spannende Geschichte vor realem Hintergrund. Viele solcher Geschichten haben sich in Europa in dieser dunklen Zeit zugetragen und es ist sehr wichtig, jede einzelne zu erzählen. Deshalb muss dieses Buch eine absolute Leseempfehlung bekommen.