Bewegende Geschichte

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insel Avatar

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Die jüdische Französin Eva entkommt durch Zufall 1942 einer Verhaftung und gelangt mit Hilfe von gefälschten Papieren nach Aurignon. Sie selbst wird dort durch weitere Zufälle Mitglied des Widerstandes, in dem sie viele Dokumente fälscht, die den Menschen die Flucht ermöglichen. Sie lebt in ständiger Gefahr verraten zu werden und muss immer wieder hoffen, das sie den richtigen Menschen vertraut. Damit die Kinder, die teilweise so klein sind, dass sie ihre eigene Herkunft nicht kennen bzw. vergessen werden, eine Chance haben zu ihren Familien zurückzufinden, versteckt Eva die Identitäten in einem Buch. Jahrzehnte später wird das Buch gefunden und dessen Besitzer medienwirksam gesucht. Eva beschließt sich der Vergangenheit zu stellen.
Dieser Roman spielt zum größten Teil in der Vergangenheit und zum geringen Teil in der Gegenwart, aber das macht den Reiz des Buches aus. Ich bin völlig fasziniert von der wunderschönen Erzählweise der Autorin, die es schafft die Atmosphäre und auch die Gefühlswelt der Menschen mir nahe zu bringen. Obwohl sie oft nur kurze Ausschnitte aus Situationen oder von den Menschen preisgibt, schafft sie es der Geschichte sehr viel Tiefe zu verleihen. Ich bin bewegt von den Menschen, die ihre Menschlichkeit nicht verloren haben und gleichzeitig angewidert von denen, die aktiv dazu beitragen, dass anderen Menschen Leid geschieht. Über einige Stellen musste ich trotz der Ernsthaftigkeit der Situation lächeln, was dem Buch trotz der Schwere des Themas Leichtigkeit verleiht.
Die Autorin wurde zur ihrem Buch durch eine wahre Geschichte inspiriert. Leider finde ich keine weiteren Hinweise - außer der Info auf der Rückseite des Buches, was ich schade fand, denn gerne hätte ich mehr darüber gelesen.
Vier Sterne