Da kann jemand erzählen

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Ein Buch mit diesem Einband hätte ich im Laden links liegen lassen. Allerdings der Klappentext weckte mein Interesse.
Die Erlebnisse von Eva sollen von einer wahren Geschichte inspiriert sein.
Sie ist Jüdin, flieht vor den Nazis und findet sich in einem Bergdorf wieder, in welchem sie jüdischen Kindern zur Flucht verhilft.
Dabei spielen zwei Männer eine Bedeutung: einer, den sie im Zuge dieser Unterstützung kennen lernt und ein anderer aus ihrer Vergangenheit.

Als ich atemlos bei ca. der Mitte des Buches ankam dachte ich frustriert: schon die Hälfte vorbei. Bis dahin nimmt sich die Autorin Zeit, Eva nahe zu kommen und die verschiedenen Facetten ihres Lebens zu beleuchten.

Mit der zweiten Hälfte des Buches ging es mir ganz anders. Plötzlich wurde mir alles zu viel: die Eskalation der Situation mit ihrer Mutter, die Suche nach dem Vater; das Auftauchen einer Person aus der Vergangenheit; der 'gute' Deutsche,  der Kontakt zu den Kindern; die emotionale Verwirrung des Herzens, diese Aufzählung ließe sich lange weiterführen...
Es entsteht der Eindruck,  dass in diesem Buch der gesamte Holocaust bei einer Person 'stattfinden' muss. Das wird dem Thema nicht gerecht; könnte man doch zu Teilaspekten ganze Bücher schreiben.
Beim Ende dachte ich dann: das jetzt auch noch...Bitte nicht..
Schade, ich hab mehr erwartet.
Trotz der interessanten Geschichte vergebe ich nur drei Punkte wegen des unpassenden Covers und der ausgeuferten Geschichte. Das Buch lässt sich gut lesen, hat bei mir aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.