Ein sehr mitreißender Roman über die Resistance und ein absolutes Highlight

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bibliokate Avatar

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"Wer bin ich denn überhaupt? Die Studentin? Die Fälscherin? Die pflichtbewusste Ehefrau ohne Vergangenheit? Die müde alte Bibliothekarin, die die Schrift an der Wand lesen und in den Ruhestand gehen sollte? Vielleicht bin ich keiner davon, vielleicht bin ich sie alle." Eva

Kristin Harmel spannt einen Bogen über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Eva, einer Frau die früher ein Leben führte von dem heute niemand mehr weiß, besonders nicht ihre Familie.
Die junge Eva muss im Paris des Jahres 1942 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vor den Nazis aus Paris fliehen. Sie und ihre Mutter verstecken sich in Aurignon in dem der Widerstand gegen die Nationalsozialisten sehr lebendig ist. Von dort aus versuchen sie Evas Vater, der gefangen genommen und ins KZ Deportiert wurde, zu retten. Zeitgleich beginnt die Künstlerisch sehr talentierte Eva Papiere jüdischer Kinder zu Fälschen um sie vor der Deportation zu retten und ihnen zu ermöglichen in die Schweiz zu Flüchten. Die wahren Identitäten der Kinder werden verschlüsselt im "Buch der verschollenen Namen" dokumentiert um diese für später zu Bewahren. Evas Mutter ist davon weniger begeistert und wirft ihr vor sich selbst zu verleugnen, den Kindern ihre Identität zu stehlen und sie somit auszulöschen.Durch die Arbeit im Widerstand lernt Eva Rémi kennen der sich ebenfalls der Resistance angeschlossen hat. Zwischen den beiden bahnt sich etwas an, sie werden mehr als nur verbündete im Kampf gegen das Regime.Je näher sich Eva und Rémi kommen desto mehr entfremdet sich Eva von ihrer Mutter. Rémi will Eva nicht noch mehr in Gefahr bringen als sie ohnehin schon ist und versucht sie auf Distanz zu halten. Ein erfolgloser Versuch wie sich zeigt. Als er aufbricht um eine Gruppe Kinder zu begleiten ist sein Schicksal und damit das gemeinsame Schicksal von Rémi und Eva ungewiss.
Der Roman ist berührend, mitreißend und spannend. Ich konnte ihn schon nach den ersten Sätzen nicht mehr weglegen. Kristin Harmel erzählt in ihrem von einer wahren Geschichte inspirierten Roman "Das Buch der verschollenen Namen" eine Geschichte die einen, wenn man einmal eingetaucht ist nicht mehr loslässt. Einfach großartig.