"Wer führt Buch über ihre richtigen Namen?"

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goldie-hafi Avatar

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So schön wie das Cover des Buches ist, so verstörend ist die Geschichte. Kristin Harmel entführt uns in eine dunkle Zeit, in der niemand vor Verrat sicher sein konnte. Umso beeindruckender sind die Taten derer, die trotzdem versuchten ein Licht in diese Dunkelheit zu bringen. Anhand der Geschichte der Protagonisten Eva, wird die Geschichte der Resistance und auch die der Juden im Frankreich des Dritten Reiches eindringlich beschrieben.
Wie kann man helfen, Menschen, Kinder außer Landes zu schleusen? Wie bekommen sie neue, unverdächtige Ausweispapiere, Lebensmittelkarten und alle Dokumente des täglichen Lebens? Wie bekommen sie 'neue Namen'?
Genau dorthinein platzt, wie eine Bombe, der leise Satz von Eva: "Wer führt Buch über ihre richtigen Namen?" Dieser Satz hallt lange nach und regt zum Nachdenken an. Und damit wird auch der Bogen zu der zweiten Erzählebene geschlagen, in der wir Eva als alte Frau erleben, die das Buch der verschollenen Namen im Jahre 2005 wiederfindet.
Ein beeindruckender historischer Roman, der zeigt, dass Jeder etwas tun kann und sollte und den man schwerlich vor dem Ende aus der Hand zu legen vermag.