Zeitgeschichte als persönliches Schicksal

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reimon Avatar

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Eine spannende Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht: Eva und ihre MitstreiterInnen, die in der französischen Résistance in einem kleinen Dorf in Südfrankreich ihre Talente zur Rettung vieler Menschen, vor allem Kinder genützt haben. Und das unter großer persönlicher Gefahr.
Das pastellige Cover hat mich vorerst nicht so angesprochen, der Roman begeistert mich aber sehr. Die Geschichte wird zum einen von der Ich-Erzählerin in der Gegenwart, zum anderen über sie in der Zeit der Nazi-Besetzung Frankreichs erzählt. Wie bei so manchem Krimi wird der Hauptgegenstand, eben das Buch, gleich am Beginn vorgestellt. Die Verwendung dieses alten Buchs als raffiniert verschlüsseltes Register der Geretteten war eine Meisterleistung.
Der Roman zeigt auf, wie kreative Ideen und persönlicher Mut sehr wohl auch im Kleinen gegen ein grausames Regime wirksam werden können. Trotz der tragischen Geschehnisse kommt es auch immer wieder zu schönen Begegnungen und Beziehungen.
Kristin Harmel schreibt mit viel Gespür für Details und Stimmungen, die Gewissenheitskonflikte, Schrecken und Ängste der DarstellerInnen sind gut nachvollziehbar.