Buch mit Geheimnis

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poisonalice Avatar

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Auf diesen Roman wurde ich zuerst durch das wunderbare Buchcover aufmerksam. Die wunderschönen Illustrationen von Pflanzen und Vögeln haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Auch die Kurzbeschreibung auf der Buchrückseite hat mich sogleich angesprochen.

Zur Handlung nur kurz: Die Geschichte spielt im Zeitalter der Renaissance in Italien in einer Welt, welche von skrupellosen Männern dominiert und beherrscht wird. Die Hauptfigur Beatrice ist Bibliothekarin im Kloster, lebt äußerst zurückgezogen und hält sich von ihren Mitschwestern fern. Einzige Freude in ihrem Leben sind die Bücher und Manuskripte der Bibliothek. Durch einen Zufall fällt ihr ein geheimnisvolles Buch in die Hände. Der Besitz des vermutlich ketzerischen Buches bringt Beatrice und das Kloster in große Bedrängnis und beschwört den Zorn von Bruder Abramos herauf. Als das Buch ein gefährliches Eigenleben entwickelt, kommt es zur Katastrophe.

Der Erzählstil der Autorin ist bildhaft und wortgewaltig. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin über das Leben in dieser Epoche und die Abläufe in einem Kloster sehr gut recherchiert hat. Auch ihr Interesse für geheimnisvolle Manuskripte ist spürbar. Dass das sagenumwobene Voynich-Manuskript Ideengeber war finde ich bemerkenswert und sehr interessant. Das Setting des Klosters ist sehr bildhaft und atmosphärisch dicht.
Zur Hauptfigur muss ich leider sagen, dass bei mir keine Sympathie aufgekommen ist. Es gab einige Nebenfiguren, welche mir sympathischer waren, allerdings waren mir die Figuren im Allgemeinen zu unausgearbeitet. Lediglich über Chiara, Abramo und Ortolana erfährt man im Laufe des Buches einen Hintergrund. Grundsätzlich ist es mir zwischenzeitlich schwergefallen, das Buch weiterzulesen. Einige Passagen waren langatmig und durchsetzt mit kirchlichen Feinheiten und Eigenschaften. Teilweise hatte ich auch Schwierigkeiten das Genre des Buches eindeutig einzuordnen. Für mich ist der Roman eine Mischung aus Fantasy und historischem Frauenroman. Gut gefallen hat mir die Ausarbeitung der Situation der Frauen in dieser Epoche, auch die subtilen Versuche der Selbstbehauptung fand ich spannend. Gut gefallen hat mir das Ende des Romans, dieses war stimmig und passte gut zu Geschichte.

Fazit: das Buch ist lesenswert. Für mich war es letztlich nicht die erwartete Erfüllung. Möglicherweise liegt es auch an meinem Unverständnis für die Rolle der Kirche in der Historie und ganz allgemein.