Bücher haben ihre eigenen Stimmen

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sago Avatar

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"Ich hingegen - oh, ich wünschte, die Menschen wären wie Bücher, die man einfach nur durchzublättern braucht, bis man gefunden hat, was man sucht."

Die junge Nonne Beatrice geht ganz in ihrer Stellung als Bibliothekarin eines italienischen Klosters zur Zeit der Renaissance auf. Mit Büchern kann sie weit mehr anfangen als mit Menschen und sehnt sich dennoch manchmal nach dem Draußen. Einzig der Kontakt zu einem Buchhändler bringt ihr etwas Abwechslung. Bis eines Tages zwei Frauen ins Kloster flüchten und mit sich ein Buch bringen, wie Beatrice noch keines gesehen hat, voller geheimer Zeichen, einer Schrift, die so viel mehr zu sein scheint als ein Buch...

Meg Clothier hat sich vom berühmten Voinich-Manuskript zu einem ganz besonderen Roman inspirieren lassen. Familiengeheimnisse, magischer Realismus, ein unbarmherziges christliches Patriarchat und ein paar starke Frauen,die erfahren, dass es mehr gibt, als sie sich haben träumen lassen - da verzeihe ich gern, dass die Geschichte zunächst mit einigen Längen klösterlichen Lebens startet. Beatrice ist eine interessante, sperrige Heldin und endlich einmal nicht die geheime Schöne, die viele Storys so austauchbar macht. Das Cover ist zudem so traumhaft-geheimnisvoll, dass man ihm unwillkürlich eine gebundene Ausgabe gewünscht hätte.