Der Feminismus früherer Zeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Beatrice lebt in Italien zur Zeit der Renaissance in einem Kloster, ihr Arbeitsgebiet ist die Bibliothek. Zu den Mitschwestern ist sie eher reserviert, lediglich Schwester Sophia, die sie in der Bibliothek angelernt hatte, stand sie etwas näher. Manuskripte sind das, was Beatrices Leben prägen. Die Außenwelt droht mit skrupellosen Männern, und anfangs scheint das Kloster diese bedrohliche Außenwelt auch außen vor halten zu können. Doch eines Nachts kommen zwei schwer verletzte unbekannte Frauen zum Kloster, und obwohl beide sterben, gelingt es der einen noch, Beatrice ganz verstohlen ein Buch zuzustecken. Dieses Buch scheint ein Eigenleben zu entwickeln, vor allem sind die Männer, die Vertreter der Kirche auf der Suche nach diesem ketzerischen Buch. Beatrice ahnt, dass sie das Buch schützen muss, auch wenn sie zunächst noch nicht weiß, wieviel an diesem Buch hängt…

Beatrices Welt gerät aus den Fugen mit einem Buch, das zunächst mehr als rätselhaft erscheint, auch wenn oder gerade weil sie selbst es nicht lesen kann. Doch sie weiß sofort, dass es äußerst wichtig ist und dass sie es vor den Vertretern der Kirche geheim halten muss. Die Geschichte enthält viel religiösen Hintergrund und ist insgesamt nicht immer einfach zu lesen, weil sich auch der Sprachstil ein bisschen an der Zeit der Renaissance orientiert. Dadurch wirkt die Erzählung immer wieder sehr langatmig. Zudem kommen einige Fantasy-Elemente hinzu, die für mich nicht immer zu der Geschichte passten. Das geschilderte Leben im Kloster dürfte dem damaligen Leben der Nonnen entsprechen, was ich sehr interessiert gelesen habe. Mehr oder weniger im Hintergrund ist der Feminismus, der die Frauen durch dieses Buch trägt und ihnen Mut gibt selbst in den schwersten Stunden.

Dieses historisierende Buch enthält eine unglaubliche Geschichte, eine Mischung aus vielerlei Elementen, die auf spannende Weise miteinander verbunden werden. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.