Die Geschichte der Frauen

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cynthiam Avatar

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Das Buch ist optisch ein echter Hingucker, wirkt irgendwie mystisch, wie ein Buch über Spiritismus oder Magie. Ich glaube ich habe mich von Cover etwas blenden lassen, denn natürlich weist schon der Klappentext darauf hin, dass es nicht etwa um Magie geht, sondern eher einen historischen Roman vor kirchlicher Kulisse. Weil das Thema trotzdem spannend und mystisch anmutete, wollte ich die Geschichte trotzdem gerne lesen. Tatsächlich ist dieses kirchliche Setting, sowie Glaubensgespräche aber einfach gar nicht meins.

Zum Inhalt: Beatrice schlägt, als uneheliches Kind ihres Vaters, ein Leben als Bibliothekarin im Kloster ein. Zwischen ihren Büchern findet sie Trost und Zuflucht. Als eines Nachts zwei verletzte Frauen vor den Toren des Klosters auftauchen und um Einschluss und Schutz bitten, gelangt Beatrice in den Besitz eines besonderen Buches. Doch dessen Existenz ist nicht unbemerkt geblieben und bald schon steckt Beatrice deswegen in großen Schwierigkeiten.

Ich habe ziemliche lange gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Nicht weil sie so schwierig konstruiert oder anstrengend zu lesen wäre, sondern weil der Inhalt für meinen Geschmack sehr monoton daherkam. Ich kann an den Abläufen und dem Leben im Kloster halt für mich auch nichts Interessantes finden, das ist nicht die Schuld der Autorin. Besonders auch die Ränke und Machtkämpfe innerhalb der Strukturen finde ich eher mühselig als unterhaltend. Es dauert gut bis zur Hälfte des Buches, bis die Geschichte um den mysteriösen Text Spannung aufnimmt und erste Konsequenzen zeigt.

Ein Pluspunkt war für mich, wie angenehm sich das Buch lesen ließ. Die Kapitel waren kurz, schlossen mitunter handlungstechnisch nahtlos aneinander an und waren von Sprache und Satzbau her leicht verständlich und flüssig geschrieben. Besonders gefallen haben mir die Gespräche, die Beatrice mit ihrer Steifmutter aber auch mit einzelnen Schwestern führt und die bei ihr zu einem Sinnwechsel und mehr Verständnis für andere geführt haben. Generell ist die Entwicklung der Protagonistin schon gut spürbar.

Die Idee rund um das Buch selbst hat mir an sich gut gefallen und war auch interessant zu verfolgen. Generell die Rolle der Frau im Buch und in der Geschichte aus Sicht der Kirche fand ich toll rübergebracht. Gegen Ende würde es ja dann für meinen Geschmack ein bisschen wirr und war für mich einfach nicht mehr so recht glaubwürdig. Auch hier: wer an Propheten und ihre außergewöhnlichen Gaben glaubt, findet es vermutlich nicht abstrakt, aber für mich war das einfach nicht. Ich bin an den spiritistischen Kern der Story einfach überhaupt nicht rangekommen.

Ich denke, ich bin nicht der richtige Leser für dieses Buch. Da es aber durchaus viel schönes zu bieten hat, gefällt es bestimmt einigen. Für mich 2,5-3 Sterne.