Die Macht des Buches

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leseratte1310 Avatar

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In der Zeit der Renaissance haben noch die Männer die Herrschaft. Sie wollen nicht, dass kluge Frauen ihnen die Macht streitig machen. Die junge Nonne Beatrice ist Bibliothekarin in einem Kloster, wo sie sehr zurückgezogen lebt. Eines Tages werden zwei schwer verletzte Frauen vor den Klostertoren gefunden. Ihnen kann nicht mehr geholfen werden, aber eine der beiden überreicht Beatrice kurz vor ihrem Tod ein Buch. Doch die Vertreter der Kirche waren den Frauen schon auf den Fersen, denn sie wollen unbedingt dieses Buch haben. Beatrice jedoch will dieses Buch unter allen Umständen schützen
Zunächst einmal hat mich dieses wunderschöne Cover angezogen und auch der Klappentext war ansprechend. Die Autorin Meg Clothier hat sich bei diesem Roman von der Geschichte des mittelalterlichen Voynich-Manuskripts inspirieren lassen. Der Schreibstil an sich ist blumig und toll, allerdings ist die Geschichte recht sachlich erzählt. Sie hätte eine gute Portion mehr Emotion vertragen können. Außerdem wurde es doch streckenweise etwas langatmig.
Nonnen leben an sich schon sehr zurückgezogen, aber Beatrice ist besonders kontaktscheu. Ihr sind die Bücher und das Unterrichten der alten Sprachen wichtig, nicht aber so sehr das Miteinander. Für die Vertreter der Kirche ist das Buch die Schrift eines Ketzers. Das Buch hat auf Beatrice eine ganz besondere Anziehungskraft, und sie will dieses mysteriöse Buch, das lebendig zu sein scheint, schützen – um jeden Preis. Die anderen Charaktere sind individueller gezeichnet und haben mir daher mehr zugesagt, als diese unnahbare Beatrice. Die Oberin setzt sich für Frauen ein, womit sie sich einerseits beliebt, aber andererseits auch einen Feind macht. Die Männer kommen in diesem Buch nicht besonders gut weg.
Das Leben im Orden ist nicht nur frömmlerisch, sondern auch dort gibt es Eifersucht, Abneigung und Intrigen.
Ich hatte aufgrund der Beschreibung eine interessante und spannende Geschichte erwartet, das Potenzial war vorhanden, doch so wirklich konnte sie mich dann doch nicht wirklich packen.