Genremix, der aber doch gut passt

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signalhill Avatar

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"Das Buch Eva" von Meg Clothier fällt erst einmal durch sein tolles Cover auf; man hätte hier auch sehr gut ein Hardcover-Buch verkaufen können. Die Leseprobe suggerierte mir einen historischen Roman, der aber dann auch Fantasy-Züge enthält. Dies ist nicht mein Genre, passt aber hier perfekt zum Inhalt und Fortgang der Geschichte.

Der Plot umspannt sich um Beatrice, die die Klosterbibliothek allein führt, seit ihre Kollegin Sophia verstorben ist. Immer wieder werden die Erinnerungen an Sophia aufgegriffen. Beatrice kommt zu einem mysteriösen Buch, das zwei verstorbene Frauen, die unter ebenso mysteriösen Umständen verstorben sind, hinterlassen haben. Die Bibliotheksschwester kann das Buch geheim halten, aber dann gibt es einige Veränderungen in ihrem Leben...

Man kann die Zeit und ihre Einschränkungen, vor allem für Frauen, hier gut nachempfinden, was ich allerdings schwerlich nachzuvollziehen fand, ist, dass wir uns hier in Italien befinden. Für mich hätte der Roman überall spielen können, aber vielleicht ist dies ja auch nicht so wichtig.

Die Protagonistin Beatrice, die m.E. nicht ins Kloster passt und dort vielleicht auch nicht hingehört, bleibt in ihrer Figur etwas blass. Andere Charaktere werden z.T. besser dargestellt. Das Voynich-Manuskript kannte ich bisher nicht, aber für mich spielt es auch im Buch kaum eine Rolle. Man muss es nicht kennen, aber der Hintergrund dazu ist dann auch wieder hochinteressant.

Der Roman schreitet insgesamt eher langsam voran und scheint mir daher eher für ältere Leser und Leserinnen geeignet, die nicht auf jeder Seite eine neue Enthüllung oder Wendung brauchen. Es ist ein gut geschriebener Roman, der mich aber stets auf gewisse Distanz hielt. "Das Buch Eva" ist daher kein Pageturner für mich gewesen, aber ein solider historischer Roman mit einen wundersamen Touch.