Mutter unser

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elainelau Avatar

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So wie nur aus Mutter und Vater Nachkommen kommen entstehen können, so ist es auch klar, das zur Entstehung der Welt eine Muttergöttin und ein Vatergott notwendig war. Eine solche Anschauung war in vorchristlicher Zeit noch eine Selbstverständlichkeit und erst durch die Etablierung des Patriachats und der gewaltsamen Ausmerzung der Erinnerung an die große Göttin konnten monotheistische patriachale Religionen wie das Judentum, das Christentum oder der Islam entstehen. Doch auch in der Zeit der Renaissance konnte die Erinnerung an die Kraft der Muttergöttin nicht vollständig ausgelöscht werden, wie der hier vorliegede Roman von Meg Clothier zeigt.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge Beatrice, die als Bibliothekarin in einem Nonnenkloster wirkt, das von der charismatischen Oberin Chiara geleitet wird. Eines Tages kommen zwei flüchtende Frauen ins Kloster, die Beatrice kurz vor ihrem Tod ein Buch übergeben, das aus Albion stammt und die Kraft der großen Muttergöttin enthält. Beatrice versteckt dieses Buch als sie dessen Kraft erkennt, doch auch der Priester Abramo ist hinter dem Buch her und tut alles, um es zu erhalten und zu vernichten.
Mit "Das Buch Eva" liegt ein Roman vor, der an die Kraft der Muttergöttin erinnern möchte, über die Gewalt gegen Frauen berichtet, die sich dem alleinigen Vatergott nicht unterordnen wollten, und Mut machen will den Zugang zu den Wurzeln der eigenen Spiritualität zu finden.
Die Schreibweise ist spannend und herzberührend, so dass ich mich gerne auf die "Mutter unser" eingelassen habe.