spannender Ansatz, Umsetzung in Ordnung

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„Das Buch Eva“ von Meg Clothier
Das Buch macht zunächst durch die schöne Außengestaltung auf sich aufmerksam. Das Cover zieren exotisch wirkende Pflanzen und Vögel auf dunklem Untergrund mit Goldakzenten veredelt.
Auch Titel samt Untertitel versprechen eine spannende Geschichte, die mit religiösen Vorstellungen von Eva als zentraleren Punkt, als er es allgemein ist, spielt.
Meg Clothier beginnt ihr Buch mit der Flucht zweier Frauen, die etwas verstecken. So schafft sie es den Leser mitten in die Geschichte zu werfen. Die Frauen gelangen in ein Kloster, das von Nonnen mit teilweise starkem Charakter betrieben wird. Schnell wird der Bibliotheksschwester Beatrice klar: Das Buch, das die Frauen ihr heimlich zugesteckt haben, ist besonders. Viel kann man an dieser Stelle nicht verraten, ohne zu viel zu verraten. Das Buch hat eine magische Anziehungskraft auf Beatrice und sie spürt schnell, dass sie vorsichtig sein muss, wem sie davon erzählt.
Beatrice ist dabei eine gelungene Protagonistin. Sie ist sehr gebildet, gläubig ohne sich vor der Welt zu verschließen, aber nicht perfekt. Immer wieder eckt sie mit ihrem sturen Verhalten, dass sich vor allem auf die Bibliothek bezieht, an.
Am Ende wird es fast etwas zu verrückt und ich hätte mir gewünscht, dass das Buch noch mehr in den Fokus rückt bzw. es etwas weniger verrückt zugeht. Grundlage soll das geheimnisumwitterte Voynich-Manuskript sein, was im Roman allerdings nicht deutlich wird, wenn man noch nie von diesem Schriftstück gehört hat. Insgesamt ist „Das Buch Eva“ ein netter Roman, der mich unterhalten hat, in dem aber mehr hätte stecken können. Weniger abgefahrene Magie und noch mehr Verbindung zu Eva hätte ich mir gewünscht.