Tiefe Freundschaft über den Tod hinaus

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träumerin Avatar

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Evie und Scarlett sind beste Freundinnen. Während Scarlett als Modedesigner arbeitet und davon träumt
durch ihre eigene Kollektion berühmt zu werden, verbarrikadiert Evie sich immer mehr in der Wohnung.
Seit ihrer Diagnose MS hat Evie mit starken Selbstzweifeln zu kämpfen, aus denen auch Scarlett ihre
Freundin nicht mehr befreien kann. Die Angst vor den Unvorhersehbaren Schüben und Evies Wunsch
nach Kontrolle über ihr Leben fesseln sie ans Nichtstun. Auch der Tremor in den Händen und ihre
Müdigkeit erinnern sie täglich an die Krankheit und machen ein Vergessen unmöglich. Als Scarlett nach
einem heftigen Streit die Wohnung verlässt, gerät sie in einen Verkehrsunfall und stirbt. Für Evie bricht
eine Welt zusammen. Als sie Nate kennenlernt ist er der einzige, der Evie aus ihrer Lethargie ziehen kann.
Doch Nate fühlt sich schuldig. Denn er ist der Grund aus dem Scarlett starb.
Diese Geschichte einer Freundschaft hat mich zu Tränen gerührt. Mit der Frage, was ein einzelner
Moment zerstören, aber auch erschaffen kann beschäftigt sich die Autorin Becky Hunter, die Einfühlsam
und voller Gefühl die Geschichte zweier Mädchen erzählt, die durch den Tod auseinandergerissen
werden. Ergänzt wird die Geschichte aus Scarletts Perspektive, die in einer Zwischenwelt gefangen,
gezwungen ist Erinnerungen erneut zu erleben und so immer wieder Eindrücke in ihre und Evies
Freundschaft ermöglichen. Besonders toll war für mich war es mitzuerleben wie Scarlett sich in dieser
Zeit verändert, welche Gedanken und Gefühle sie empfindet und wie sich langsam ihr Blick auf vieles in
ihrem Leben ändert und sie anfängt sich selbst zu hinterfragen. Was wäre, wenn sie diesen einen Moment
verändern könnte und welche Auswirkungen hätte das auf Evies Leben? Eine wunderschöne aber traurige
Geschichte über das Leben und die Kraft des Augenblicks.