aufwühlender Roman über die Schattenseiten Hollywoods
Hinter dem Titel „Das Comeback“ versteckt sich das Romandebüt der Autorin Ella Berman. Die gebundene Hardcoverausgabe umfasst mit insgesamt 448 Seiten und ist Ende September diesen Jahres im pola-Verlag erschienen.
Das Coverbild zeigt die Nahaufnahme einer geschminkten/ sich schminkenden Frau im Titel. Mir persönlich gefällt das Cover sehr gut; so ist es doch stimmig mit Titel und Handlungsgeschichte.
Und darum geht es genau: Teenie-Star Grace Turner war auf der Höhe ihrer Karriere. Aber ausgerechnet am Vorabend ihrer ersten Golden Globe-Nominierung verschwand sie. Jetzt, ein Jahr später, ist sie wieder da. Und sie will ihr Leben zurück. Doch dann bittet man sie, dem Mann, der acht Jahre lang jeden ihrer Schritte kontrollierte, den Preis für sein Lebenswerk zu überreichen. Sie begreift, dass sie nicht länger vor dem Geheimnis, das sie damals zerstörte, davonlaufen kann. Und sie ist die Einzige, die nichts zu verlieren hat… (Klappentext)
Um ehrlich zu sein, habe ich einige Zeit gebraucht, um mit der Protagonistin und der Handlungsgeschichte warm zu werden. Die erste Hälfte des Romans wirkte schleppend auf mich. Zwar gibt es immer wieder einige kürzere und längere Episoden mit Rückblicken in die Vergangenheit Grace‘, doch eine wirkliche Spannung kam für mich erst im letzten Drittel der Geschichte auf.
Auf taktvolle, zugleich aber schonungslose Art und Weise geht die Autorin Ella Berman wichtige Themen wie sexuellen und psychischen Missbrauch, Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie toxische Beziehungen ein. Eine Triggerwarnung hierzu ist zu Beginn des Romans nicht zu finden. Ich persönlich halte diese jedoch für unverzichtbar.
Der Schreib- und Erzählstil ist durchgehend flüssig und lässt sich angenehm lesen. An manchen Stellen hat die Autorin Ella Berman das Geschehene, zumindest meiner Meinung nach, etwas übertrieben dramatisch dargestellt – bspw. die Szene als Grace (selbst gerade erst aus dem Krankenhaus verlassen und noch an Krücken gehend) ins Meer stürzt, um ihre im Wasser treibende Schwester zu retten.
Das Ende ist in sich schlüssig. Die Anmerkungen der Autorin zur #METOO-Bewegung sowie ihre eigenen Beweggründe zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik fand ich persönlich sehr interessant.
Meinerseits eine Empfehlung mit vier Sternen für dieses gelungene Romandebüt.