Gelungener Serienauftakt
"Verdrängung ist ein Segen, wenn sie gelingt. Ein Albtraum, an den man sich nicht erinnert, hat nie existiert."
Ein neues Ermittlerduo beim LKA Hamburg, Juha Korhonen und Lucas "Lux" Adisa, stoßen eher durch Zufall auf Ungereimtheiten in einem bereits seit zwanzig Jahren als abgeschlossen deklarierten Entführungsfall. Neue Erkenntnisse lassen erhebliche Zweifel aufkommen, ob der damals ermittelte und inzwischen verstorbene Täter wirklich schuldig war. Nahezu alle Spuren sind mittlerweile kalt, eiskalt. Dennoch nehmen die beiden LKA-Beamten unbeeindruckt Ermittlungen auf und reißen dabei viele alte Wunden wieder auf.
Obwohl, oder gerade weil die beiden charakterlich äußerst verschieden sind, Juha ist eher emotional und Lux mehr rational veranlagt, ergänzen sie sich in ihrer Ermittlungsarbeit optimal.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der jeweiligen Sicht der beiden Ermittler erzählt, dabei erfährt man auch einiges über deren privaten Hintergründe. Sowohl Juha, als auch Lux haben da so manche Päckchen zu tragen.
Der angelegte Spannungsbogen ist durchgehend hoch, das Erzähltempo angenehm flott; das Buch ist bis zum Ende clever und unterhaltsam. In vielen Situationen spürt man zudem den ganz eigenen, hanseatisch norddeutschen Humor.
Die Geschichte ist, mit zahlreichen interessanten Wendungen und Überraschungen, abwechslungsreich erzählt und kommt weitgehend ohne aktionslastige oder allzu drastische Schilderungen aus. Zum Finale erhöht sich nochmals der Spannungsbogen, die Lösung des Falls ist dann schlüssig aber tatsächlich auch eher unerwartet.
Der Auftakt der neuen Krimiserie ist sehr gelungen: Ich hoffe auf ebenso spannende Fortsetzungen.