Im Dickicht der Vergangenheit

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Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock haben mit „Das Dickicht“ (Rowohlt, August 2024) einen packenden Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimi-Reihe vorgelegt. Im Zentrum stehen die beiden ungleichen Ermittler Juha Korhonen aus Finnland und der wesentlich jüngere Lucas „Lux“ Adisa mit afrikanischen Wurzeln.
Die Handlung beginnt mit einem aktuellen Entführungsfall, zu dem Juha hinzugezogen wird, denn dieser weist auffällige Parallelen zu einem 20 Jahre zurückliegenden Entführungsfall auf. Damals konnte der entführte Junge aus einer vergrabenen Kiste, in der er gefangengehalten wurde, nur tot befreit werden. Es war Juhas erster Fall als junger Ermittler, und obwohl der Fall vermeintlich aufgeklärt werden konnte, glaubte sein damaliger Partner nicht so recht an die Lösung und ermittelte bis zu seinem Tod weiter. Juha und Lux stoßen ebenfalls auf Ungereimtheiten und rollen den alten Fall neu auf.
Besonders gelungen finde ich, dass die Ereignisse sowohl aus der Sicht des erfahrenen Juha als auch aus der Perspektive des jungen und ambitionierten Lux geschildert werden. Dieser kontinuierliche Perspektivwechsel verleiht dem Krimi eine zusätzliche Spannung und Tiefe. Außerdem lernt die Leserin/der Leser auf diese Weise die Ermittle viel besser kennen. Zudem überzeugt mich der flüssige, präzise und spannende Schreibstil von Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock sehr.
Das Krimi-Debüt der beiden Autoren überzeugt mich auf ganzer Linie und ist eine absolute Leseempfehlung. Die beiden Ermittler sind sympathisch und menschlich. Es macht großen Spaß sie bei den Nachforschungen zu begleiten. Ich bin gespannt, mit welchem Fall die beiden es als nächstes zu tun haben werden, denn „Das Dickicht“ macht definitiv Lust auf mehr. 5/5 Sternen