Eine völlig neue Krimierfahrung

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kristina_al Avatar

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Für den Ermittler Kosuke Kindaichi ist es bereits der dritte Fall, für mich war es der erste.
Nachdem ich den Prolog in der Leseprobe beendet hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Nicht nur, dass es vom Setting her mal etwas ganz anderes ist als die vielen skandinavischen, amerikanischen oder deutschen Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Beginn des Buches erzählt sozusagen die gruselige Vorgeschichte zu diesem Kriminalfall, die ihren Ursprung vor über 300 Jahren hat und hat mich sofort gefesselt.
Nicht weniger spannend geht es weiter. Es geht um einen schrecklichen Fluch, Familienbande und mysteriöse Todesfälle und das alles vor der Kulisse eines abgelegenen japanischen Bergdorfes.

Der in Japan so berühmte Ermittler Kindaichi, auf den ich schon so gespannt war, taucht in diesem Teil leider nur sporadisch auf, die Hauptfigur ist der Erzähler Tatsuya. Das hat dem Lesevergnügen aber überhaupt keinen Abbruch getan, denn Tatsuya ist so sympathisch und wirklich zu bedauern, weshalb ich sehr mit ihm mitgefiebert habe.
Die Geschichte bleibt von Anfang bis Ende rätselhaft, ohne brutal zu sein. Ich hatte viel Spaß dabei, den Täter ausfindig zu machen und habe es dennoch nicht geschafft.

Für mich war es eine völlig neue Krimierfahrung, die ich gerne wiederhole, indem ich die ersten beiden Bände lese. Der leider schon verstorbene Autor Seishi Yokomizo ist einer der beliebtesten Krimiautoren Japans und ich finde es großartig, dass zumindest die ersten drei Teile dieser beliebten Reihe schon ins Deutsche übersetzt wurden.

Empfehlenswert für alle, die klassische Kriminalromane mögen und Lust haben, dabei auch mal in andere Kulturen hineinzuschnuppern.