Der Patenonkel des Todes - Ein Märchen für Erwachsene

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la tina Avatar

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Das Cover wirkt auf mich sinnbildlich für einen sehr langen, schaurig-schönen und zugleich mühsamen Weg der Protagonistin Hazel. Zusammen mit der Schrift wirkt es märchenhaft düster, so wie auch die Leseprobe auf mich gewirkt hat.
Merrick als Gott des Todes ist einfühlsamer als so einige VertreterInnen der Lebenden, wie auch Hazels Eltern, die sie als ungewolltes Anhängsel nur drangsalierten. Es hat alles einfach so diesen märchenhaften Charakter, wenn von Hazel berichtet wird. Klar, der Anfang ist tatsächlich eine Geburtstagserzählung von Merrick an Hazel, wobei ihre Vergangenheit durch ihn ein wenig abgeändert und dramatisiert wird. Seinen Humor liebe ich und Hazel scheint sich ebenfalls bei ihm sehr wohl zu fühlen. Das kann die Autorin anhand kleiner Details und Gesten wunderbar verdeutlichen, Hazel beschreibt zum Glück mit allen Sinnen, nicht nur mit dem Sehsinn sondern eben auch den Geruch und was sie empfindet. Bisher macht es den Eindruck, Hazel auf einer langen Reise in dem Buch zu begleiten, auf der Treppe vorn auf dem Cover, Schritt für Schritt. Der Gothic-Grusel wirkt hierbei auch wunderbar unverkitscht, und zugleich einfach in sich stimmig, schöne Momente und Unangenehmes wiegen sich hier immer wieder auf, so macht das Lesen tatsächlich Spaß.
Gespannt bin ich, wenn es später darum gehen wird, wie ihre Gabe wirkt, wie sie dadurch von anderen behandelt wird (wer anders ist, ist doch meist unheimlich) und wie sie selbst dabei empfindet. Und auch ganz wichtig, ob es ihr die Kosten wert war, die sie zu zahlen hat.
Ein Klasse Gothic-Märchen für Erwachsene!