4⭐️

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néeastern Avatar

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Ein schaurig schönes Märchen, das mit jedem Kapitel dunkler, geheimnisvoller und bittersüßer wird. Erin A. Craig schafft es einmal mehr, eine Atmosphäre zu erschaffen, die sich anfühlt wie Nebel über alten Friedhöfen – still, schön und unheimlich zugleich.

Hazel ist eine faszinierende Protagonistin: gleichzeitig verletzlich und stark, verflucht und gesegnet. Ihre Verbindung zum Tod ist nicht nur magisch, sondern auch tief emotional – eine Allegorie für Schuld, Verantwortung und den Preis von Mitgefühl. Besonders gelungen fand ich, wie die Autorin die Heilkraft und die Last ihrer Gabe miteinander verwebt: Hazel kann Leben retten, aber sie muss auch entscheiden, wann es endet.

Der Schreibstil ist märchenhaft und atmosphärisch dicht, manchmal fast poetisch. Man spürt den Schmerz, die Sehnsucht, die leise Melancholie, die durch das ganze Buch zieht. Auch die Beziehung zu Prinz Leo ist charmant, ohne zu kitschig zu werden – sie ergänzt die Geschichte, statt sie zu dominieren.

Fazit:
Ein düsteres, wunderschön erzähltes Märchen über Leben, Tod und Freiheit. Etwas langsam im Mittelteil, aber insgesamt voller Magie, Symbolik und Herz.
⭐️⭐️⭐️⭐️ / 5