Märchen mit Tiefe - düster, gefühlvoll und fesselnd

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julchentim Avatar

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Erin A. Craig hat mit Das dreizehnte Kind wieder eine eindrucksvolle Geschichte geschaffen. Sie verbindet bekannte Märchenmotive mit einer eigenen, dunklen Welt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Hazel, die dreizehnte Tochter einer armen Familie, wird dem Gott des Todes versprochen. Als sie älter wird, zeigt sich ihr außergewöhnliches Talent: Sie kann Krankheiten erkennen und heilen, doch jede Heilung fordert einen Preis. Die Beziehung zu ihrem unheimlichen Paten Merrick, dem Tod selbst, ist das Herzstück der Handlung. Sie ist von Spannung, Angst und unerwarteter Zuneigung geprägt.

Die Autorin beschreibt eine Welt, in der göttliche Macht, menschliche Schwäche und Schicksal untrennbar miteinander verbunden sind. Die Atmosphäre ist dicht, ja fast greifbar. Die Mischung aus Magie, Machtspielen und Emotionen zieht einen rasant in den Bann. Besonders gelungen fand ich, wie Hazel trotz Einsamkeit und Schmerz eine innere Stärke beweist.

Kleiner Kritikpunkt die Länge. Manche Passagen wirkten etwas gedehnt, was meine Lesefluss gehemmt hat. Trotzdem eine tolle Geschichte mit starken Bildern und einer Hauptfigur, die mich berührt hat.

Für alle, die düstere Märchen und moralische Fragen mögen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.