Toller Fantasy Roman
„Das dreizehnte Kind“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einer düsteren, fast märchenhaften Welt lebt, in der Magie und Fluchgeschichten eng mit dem Alltag verflochten sind. Die Atmosphäre des Buches ist ohne Frage eine der größten Stärken: Erin A. Craig schafft es, ein wunderbar stimmungsvolles Setting zu erschaffen, so zwischen Fantasy und klassischem Märchen. Die Beschreibungen der Landschaften, der Häuser und des Meeres sind detailreich und erzeugen eine dichte, leicht unheimliche Stimmung, die perfekt zur Geschichte passt. Auch die Idee hinter der Handlung hat mir gut gefallen, & wie der leichte Gruselfaktor und die elegante Sprache.
Was mir jedoch weniger gefallen hat, war das Pacing der Geschichte. Manche Abschnitte ziehen sich sehr, während wichtige Wendepunkte recht vorhersehbar oder zu schnell abgehandelt werden. Auch die Charaktere bleiben zum Teil etwas blass, ich hatte Schwierigkeiten, eine wirkliche emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Besonders im Mittelteil verliert das Buch für mich an Spannung, sodass ich mich zeitweise eher durch die Kapitel gearbeitet habe, statt wirklich mitzufiebern...
Insgesamt ist „Das dreizehnte Kind“ ein atmosphärisch starkes Buch mit interessanter Grundidee, das aber erzählerisch aber irgendwie nicht ganz meins war... Für Fans von dunklen Märchen und sanftem Grusel auf jeden Fall lesenswert.