Das dunkle Herz der Welt

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raschke64 Avatar

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Vladislav Basarab Draco, ist der Sohn des Fürsten der Walachei. Vlas ist nicht am Hof seines Vaters aufgewachsen und so wird er bei der Thronübergabe übergangen. Er will mit allen Mitteln den Thron der Walachei zurück. Dabei muss er auch seinen Sohn als Geisel geben und er kämpft sowohl auf Seiten der Christen wie der einfallenden Osmanen. Mit seinem ehemaligen Freund Janos hat er sich dabei einen seiner schlimmsten Feinde geschaffen.

Ich hatte mich auf das Buch gefreut. Denn diese Zeit im Mittelalter in den heutigen Ländern von Rumänien, Bulgarien, Ungarn ist nicht so oft beschrieben worden. Ich wusste darüber nicht sehr viel. Jetzt weiß ich etwas mehr, aber das Lesen ist mir wirklich über längere Strecken schwer gefallen. Die Autorin möchte eine Geschichte erzählen, aber viel Historie unterbringen. Dabei ist beides nicht völlig gelungen. Die Historie wird oft im „Galopp“ und teilweise nebenbei erzählt. Manche Zusammenhänge erschlossen sich mir – sicher auch mangels Vorkenntnisse – nur teilweise. Das machte das Lesen oft zäh. Die Geschichte selbst war einfacher zu lesen. Allerdings wirkten die Figuren oft etwas platt und kraftlos, ich konnte nur zu ganz wenigen Sympathie oder auch Interesse aufbauen. So erschloss sich mir nicht, warum die als so stark beschriebene Freundschaft zwischen Vlas und Janos – die sich öfter Frauen/Geliebte teilten -, auf einmal zu Ende sein soll, nur weil sich Janos für eine Frau interessiert und am gleichen Tag Vlas ihr den Hof macht. Ein Wort zwischen den beiden hätte alles geklärt, statt dessen schmollt Janos wie ein beleidigtes Kind und entwickelt einen für mich auf einmal unerklärlichen Hass auf Vlas. Eigentlich wirkt er eher grundlos neidisch.
Eine der wenigen Figuren, die für mich menschlich wirkten, war die Frau von Vlas Vasilissa. Ihre Gefühle waren nachvollziehbar.
Die Autorin hat für das Buch viel recherchiert und auch viel gewollt. Es ist nicht alles aufgegangen. Trotzdem würde ich das Buch als gutes Erstlingswerk bezeichnen mit Luft nach oben. Wer Historienschmöker liebt und wen es nicht stört, dass er die politischen Zusammenhänge nicht auf Anhieb verstehen kann, wird das Buch mögen.
Abschließend möchte ich noch das in meinen Augen gut gelungene Buchcover erwähnen.