Gut geschriebener und hervorragend recherchierter Roman

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blackfairy71 Avatar

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Über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren begleiten wir Vladislav Basarab Draco auf seinem Kampf um den Thron der Walachei, dem heutigen Rumänien. Er ist der Vater von Vlad Draculea, später besser bekannt als Vlad Tepes, der Pfähler. Gemeinsam mit seinem treuen Freund Roxolan, einem Hohepriester der Alten Mysterien und seinem ehemaligen Stallburschen Ilarion kämpft Vladislav gegen die Osmanen, die die westlichen Länder wie Ungarn und Österreich erobern und beherrschen wollen. Um die Walachei, das Land seiner Ahnen, zu retten, geht er schließlich ein Bündnis mit dem Sultan Murad ein, was ihm wiederum den Hass des christlichen Ungarn und Österreich einbringt.
Auch privat läuft nicht alles rund. Vladislav ist mit einer wunderbaren Frau verheiratet, aber die Ehe wurde arrangiert. Vasilissa und er respektieren und achten sich gegenseitig, aber Vladislavs Liebe gehört Clara, während Vasilissa sich in den Burgunder Wallerand verliebt. Im Laufe der Jahre schenkt Vasilissa ihrem Mann vier Kinder, Mircea, Vlad, Radu und Alexandra. Aber sein Kampf um den Thron und sein Bündnis mit den Osmanen fordert Opfer und macht auch vor seinen Kindern nicht halt.

Man merkt dem Roman an, dass die Autorin sehr genau und gründlich recherchiert hat und alles möglichst genau wiedergeben möchte. Sie ist selbst Rumänin und ihr liegt ihr Land und dessen Geschichte natürlich am Herzen.
Im Nachwort schreibt sie, sie wollte mit diesem Roman zeigen, dass die wahre Geschichte der Draculas eben so spannend sein kann wie die von Bram Stoker erzählte. Ich finde, das ist ihr gelungen.
Das Buch hat eigentlich alles, was ein historischer Roman braucht: Fakten und Fiktion, die gekonnt miteinander verwoben sind, interessante Charaktere, von denen keiner blass bleibt, Emotionen und auch amüsante Momente. Ich mochte besonders Roxolan. Es geht um Liebe, Freundschaft, Hass, Stolz, Ehre, die Familie und die Verpflichtung den Ahnen gegenüber. Werte, die man heute leider nicht mehr oft kennt.
Für mich persönlich war es allerdings ein bisschen zu viel Politik und manchmal fiel es mir schwer allem zu folgen, bei den vielen Namen, Titeln und Bezeichnungen. Aber das ist halt Geschmacksache.

Liliana Le Hingrat schreibt außerdem, dass sie eine Fortsetzung der Gechichte Vlad Draculea widmen will. Darauf bin ich schon gespannt und werde es sehr gerne auch lesen.