Krieg der Welten

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herbert grießhammer Avatar

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Umfangreich, ja, das war der erste Eindruck, den ich von dem Werk hatte. Denn ein Sprichwort sagt: Masse ist nicht gleich Klasse. Doch der Reihe nach:

Es beginnt mit der Geburt eines Kindes in einer Hütte im Wald. Die Mutter überlebt nicht. Das Neugeborene, dessen Herkunft nicht näher erläutert wird, nimmt ein Mönch in Empfang. Zusammen mit dem Kind verschwindet er im Wald Über einem mysteriösen Brunnen nimmt er ein nicht unblutiges Ritual vor. Der Knabe soll Roxolan heißen. Seine Herkunft bleibt im Dunkeln. Er soll der Wächter und Behüter des walachischen Prinzen Vladislav Basarab werden.

Sechsunddreißig Jahre später, es ist der 7. Februar 1431, wird Vladislav in Nürnberg auf die Aufnahme in den Drachenorden vorbereitet. Roxolan, genannt Rox, ist ebenfalls anwesend. Ein weiterer Freund und Waffenbruder, Janos Hunyadi, ist auf Einladung von König Siegismund nach Nürnberg gekommen. Er soll am Reichstag teilnehmen. Worum geht es? Wie so oft in der Vergangenheit geht es um Machtansprüche, Besitz und Geld. Das osmanische Reich, die Türken also, wollen ihren Machtbereich nach Westen ausdehnen. Dem stemmen sich nun die europäischen Herrscher entgegen. Der Einflussnahme der Muselmanen kann auch der Vatikan nicht tatenlos  zusehen. Also werden auch päpstliche Truppen zusammen mit den Europäern gegen die Türken kämpfen. Brandschatzungen, Eroberungen, Zerstörung ganzer Städte, kurz, kriegerische Auseinandersetzungen reihen sich nun endlos aneinander. Doch auch die Liebe kommt nicht zu kurz: Vladislav weiß allerdings nicht, ob seine drei Söhne wirklich alle von ihm sind und auch Janos Hunyadi ist an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig. Die einstigen Waffenbrüder werden dadurch entzweit. Die einstige Freundschaft wandelt sich ins Gegenteil. An den weiteren Gemetzeln ist mehr und mehr der Padischah beteiligt. Das Ganze endet wie eine klassische Oper: Alle tot - Verzeihung, fast alle.

Wie schon eingangs erwähnt, läßt der Umfang eines Buches nicht immer darauf schließen, daß es auch wirklich Klasse hat. Meiner Meinung nach hätte man die Geschichte auch auf einer weit geringeren Seitenzahl unterbringen können. Genausowenig gefallen hat mir die akribische Beschreibung einzelner Folterszenen. Für das Buch spricht seine gute Recherche, sein klarer Aufbau und der suaubere Schreibstil. Hin und wieder fallen  einige grammatikalische Unsauberkeiten auf. Zusammenfassend ist das Buch positiv mit wenigen Abstrichen zu bewerten.