Wenn man (fast) alles verliert

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ismaela Avatar

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Diese Leseprobe war kurz aber dafür sehr intensiv - wenn man Inga (ich deutsche die Schreibweise hier mal kurz ein), ihre Mutter und Tanten dabei beobachten kann, wie sie versuchen, noch letzte Reste ihres Hab und Gutes aus den steigenden Wassern zu retten. Der See, der durch das Stauen des Wassers nun ansteigt und das Dorf des Mädchens verschlingen wird, steigt schneller als gedacht, und natürlich wurde den Besitzerinnen vorher nicht Bescheid gesagt. So versinkt ein Teil ihrer Heimat, die zeitweise das Zuhause der samischen Frauen war, in den Fluten, und zwar für immer.
Ich habe mich sofort zur Autorin hingezogen gefühlt, nicht nur, weil ich ein kleinen Zugang zu samischen Objekten und Bräuchen habe (durch meine Arbeit), sondern weil sie in einer Art und Weise schreibt, die versucht, die Ohnmacht zu beschreiben, die die Frauen befällt, während sie zusehen müssen, wie ein Teil ihrer Identität verschwindet.
Ganz großes Kopfkino, auch wenn das ganze bestimmt nicht leicht zu verdauen ist.