Individuelle Realitäten

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nela77 Avatar

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Joshua Fleischer leidet an Leukämie im Endstadium. Vor seinem Tod möchte er zusammen mit dem auf Hypnose spezialisierten Psychiater James Cobb herausfinden, was vor vielen Jahren in einem Pariser Hotelzimmer geschehen ist und ob er selbst an einem Mord beteiligt war.

Chirovici schafft es, den Leser sofort in den Bann des Buches zu ziehen. Man möchte unweigerlich wissen, was damals geschehen ist, was die genauen Hintergründe sind und so macht man sich zusammen mit den Protagonisten auf die Suche nach der Wahrkeit. Wie schon in “Das Buch der Spiegel” spielt Eugene Chirovici wieder mit der Erinnerung der Menschen, die nicht immer der Realität entspricht. Nur ganz langsam wird das Puzzle zusammen gesetzt. In gewisser Weise ähneln sich die beiden Bücher sehr. Beide Male bekommt jemand ein kleines Stückchen Information, bevor der andere verstirbt und soll dann mit Hilfe der oft falschen Erinnerungen von Personen aus dem Umfeld die damaligen Ereignisse rekonstruieren.

Im Erzählstrang sind erneut Zeitsprünge enthalten und der Autor bleibt seinem Erzählstil insgesamt treu. Allerdings gibt es keine so massiven Einschnitte wie im Buch der Spiegel, war mir persönlich besser gefällt.

Dies ist ein Buch, an dem man wirklich dran bleiben muss, um den Überblick behalten und Spaß daran haben zu können. Ansonsten können die verschachtelten Informationen und verfälschten Erinnerungsfetzen verwirrend sein. Insgesamt aber durchaus empfehlenswert.