Schlecht konstruiert

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Seit langem habe ich keine derart schlecht durchdachte Story mit so vielen Logik-Brüchen mehr gelesen. In seinem Nachwort sagt der Autor selbst, dass er von dem Ergebnis seiner Schreiberei nicht überzeugt gewesen sei und das Buch nochmals überarbeitet hat. Er hätte dies ein weiteres Mal tun sollen. Er lässt seine Protagonisten mehr als nur einmal völlig idiotisch und irrational handeln: Da kifft und säuft sich einer völlig zu, obwohl er doch auf seine Freundin aufpassen will (macht kein normaler Mensch), da fesselt jemand eine Frau und legt sie in die Badewanne, damit sie aufhört zu schreien (macht auch kein normaler Mensch, da geht man einfach). Und das sind nur zwei Beispiele von vielen. Wenn der Autor nicht mehr weiß, wie er eine neue Information einführen soll, fällt die einfach vom Himmel, so etwa ein Tagebuch oder eine Adresse. Das alles hat mich nicht überzeugt. Vielleicht hätte der Autor etwas mehr Arbeit und Sorgfalt sowie ein paar hundert Seiten mehr in dieses Werk investieren und somit bessere Arbeit abliefern sollen. Vielleicht hätte es aber auch einen etwas kritischeren Lektor gebraucht, der ihn hierauf aufmerksam macht. Vielleicht hat zu beidem die Zeit nicht gereicht, da man dem "Buch der Spiegel" schnell etwas hinterher schieben musste, solange man dieses noch zur Bewerbung nutzen kann. Schade. Die zwei Punkte vergebe ich für den Schreibstil, der ist ganz ansprechend.