Zwiegespalten

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happiness Avatar

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Bei diesem Roman und seiner Bewertung tue ich mich schwer wie nie. Das Äußere verspricht Spannung - das Cover mit der grauen Großstadt-Häuserfassade lässt mich fragen, was wohl dahinter passiert. Der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt. Von daher hätte ich mir das Buch gekauft.
Eingangs wird eine überstürzte Abreise aus dem Paris der 70er Jahre beschrieben und ich bin neugierig, was sich da im Vorfeld abgespielt hat. Alles Folgende baut auf dieser Story auf, wobei mir das Drumherum etwas zu viel ist, viele Personen, viele Nebenhandlungen, alles irgendwie miteinander verwoben, oder vielleicht auch wieder nicht.
Der Psychiater James Cobb wird dringlich gebeten, einem totkranken steinreichen Mann die Erinnerung wiederzubringen. An einen schrecklichen Vorfall damals in Paris. Cobb und seine Handlungsweise sind mir sofort sympathisch. Auch sein "Patient" weckt in mir Verständnis, ist mir in seiner Art kein bisschen zuwider. Von anderen Handelnden wird er jedoch vollkommen gegensätzlich beschrieben, das passt für mein Empfinden so gar nicht zusammen, ich als Leserin kann mich nicht auf mein Bauchgefühl verlassen. Und warum Psychiater Cobb sich so um die Lösung des Rätsels um Paris bemüht, bleibt mir schleierhaft. Nur die vage Parallele zu eigenen Erlebnissen ist mir zu wenig.
Ich denke, dieser Roman wird polarisieren. Nach der Lektüre fühlt es sich ein bisschen so an wie nach einer Folge "Akte X" schauen: Vieles bleibt in der Schwebe und der eigenen Phantasie überlassen.