Wahnsinn - welche Kindheit

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bünegga Avatar

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Im Buch "Das einzig Kind" von Hera Lind geht es um Djoko. Er wird 1935 im ehemaligen Jugoslawien geboren. Am Anfang wohnt er mit Mutter und Vater sehr abgeschieden und in ärmlichen Verhältnissen auf dem Land. Auch hier erfährt er nicht viel Liebe. Der Vater kämpft dafür, dass die Familie überlebt und die sehr junge Mutter ist mit dem kleinen Djoko viel alleine und total überfordert, bzw. geht ihr einfach das soziale Leben ab. Als er ca. 4 oder 5 Jahre alt ist beginnt der Partisanenkrieg in Jugoslawien. Schließlich verliert er kurz hintereinander Mutter, Vater und Großeltern. Auch der zweite Weltkrieg lässt Jugoslawien nicht aus. Er ist schwer verwundet und muss sich alleine durchschlagen. Er findet immer wieder nette Menschen, die sich seiner annehmen, doch diese Kindheit ist für uns, wo wir in Frieden und Wohlstand leben, einfach unvorstellbar.
Hera Lind versteht ihr Handwerk und trotz dieser dramatischen Geschichte muss man auch manchmal schmunzeln. Mir hat zum Beispiel die Episode sehr gut gefallen, als er das erste Mal in einer katholischen Kirche ist und ihm unbegreiflich ist, warum da ein toter Mensch am Kreuz hängt. Dies ist wirklich sehr ironisch beschrieben.