Neu denken

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Außer dem noch amtierenden amerikanischen Präsidenten und einigen weiteren Klimaleugnern müsste es mittlerweile jedem klar sein, dass wir so, wie wir aktuell leben nicht weitermachen können. Leider passiert noch nicht genug, um den augenscheinlichen Veränderungen der Natur rechtzeitig Einhalt zu gebieten. Dies wird dramatische Auswirkungen für Mensch, Tier und allen anderen Lebensformen haben, aber dennoch ist man immer noch nicht bereit, lieb gewonnene Gewohnheiten und dem Streben nach niemals endenden Wachstum den Rücken zu kehren. Der Autor Arved Fuchs macht es sich in seinem neuen Buch zur Aufgabe, weitere Überzeugungsarbeit zu leisten, um die notwendigen Veränderungen voranzutreiben.

Mit seiner über viele Jahre gewonnenen Expertise für Umweltfragen rund um die Pole führt er dem Leser auf eindrucksvolle Weise die Veränderungen im einst angenommenen "Ewigen Eis" vor Augen. Er belegt dies anhand von Fotovergleichen aus zurückliegenden Expeditionen und erläutert, welche Folgen daraus für die gesamte Welt entstehen können. Seine Schilderungen wirken aufgrund seiner eigenen Erfahrungen als erster Deutscher am Nordpol oder als erster Mensch der ohne Eisbrecherunterstützung Nord- und Südamerika umsegelte äußerst authentisch. Er begnügt sich aber nicht nur darauf, die folgeträchtigen Verfehlnisse aufzuzeigen, sondern gibt auch Lösungsansätze. So lobt er die immer stärker aufkommende Jugend-bewegung "Fridays for Future" und führt mit der dänischen Insel Samsö ein gutes Beispiel für eine gelungene Umstellung des Energiebedarfs über regenerative Energien ins Feld. Das Ganze wird mit fantastischen und manchmal auch in ihrer Klarheit erschreckenden Bildern unterfüttert und gibt dem Buch somit noch mehr Tiefe und Nachdrücklichkeit.

Insgesamt legt der Autor Arved Fuchs mit "Das Eis schmilzt" den Finger in die Wunde und mahnt, der Umwelt einen deutlich höheren Stellenwert einzuräumen. Mittlerweile rückt das Thema zwar immer mehr in den Fokus, aber für mich weniger aus Überzeugung als aus politisch nützlicher Notwendigkeit. Ernst gemeinte Veränderungen stehen noch aus und müssen in nächster Zeit unbedingt in die Tat umgesetzt werden, denn mit zunehmender Dauer werden die Maßnahmen immer schwerwiegender. "Das Eis schmilzt" motiviert, Veränderungen herbeizuführen, wir sollten nicht zu lange warten. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.