Ein Krimi, der uns zur Verantwortung zwingt

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Der Roman „Das Eis“ von Laline Paull entführt uns nicht nur in einen Krimi, sondern ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Klimawandel und seinen Folgen.
Wir befinden uns mit den Passagieren, die viel Geld bezahlt haben, auf einer Kreuzfahrt durch die Arktis. Sehr spitz wird beschrieben, dass die Passagiere doch etwas für ihr Geld wollen. Das im Prospekt die Eisbären dargestellt sind und eisige Landschaften, doch das ist nun eben nicht der Fall. Das Wetter ist nass und doch eher schwül und das passt den Passagieren nicht. Sie wollen das, für das sie auch bezahlt haben. So sehen sie sich Tierfilme an, in denen Eisbären auf blutige Weise ihre Nahrung auf einer Eisscholle vertilgen. Die Autorin arbeitet dabei mit einem sehr spitzen Tonfall, was schon deutlich macht, dass es hier nicht einfach nur um den Fund der Leiche und die Aufklärung des Falles geht, sondern das sie mit ihrem Buch mehr erreichen und auch bezwecken will.
Wir sind verantwortlich für den Klimawandel und wir sollten vielleicht auch einfach mal sehen, was wir damit anrichten und uns nicht blind davor verschließen und denken, dass wir mit Geld alles bezahlen können.
Denn die Leiche des verschwundenen Polarforschers Tom Harding wird gefunden und so rollt ein Fall auf, der den Tod eben dieses Mannes klären soll. Sein bester Freund und eben auch Geschäftspartner ist klar ins Visier gefallen, schließlich schien er sich nur für das Geld zu interessieren und sein verstorbener Freund wollte Klimapolitisch etwas reißen. Nur kann man das? Geld machen ohne dabei dem Klima zu schaden? Oder eventuell noch etwas für unsere Natur tun?
Rückblicke geben uns einen Einblick in die Vergangenheit, erklären uns die Fäden, die die einzelnen Personen verbindet, schließlich waren oder sind Tom und Sean nicht die einzigen Personen, die an der Investition beteiligt sind. Diese Erklärungen zogen sich für mich teilweise etwas länger hin, so war es oft etwas schwierig weiter zu lesen, denn ich wollte doch wissen, was damals passiert ist, ob es wirklich ein Mord oder ein Unfall war. Die Verhandlung dagegen fand ich sehr spannend dargestellt.
Aber die Hintergrundinformationen über die Arktis, ihre Bedeutung und eben der Einfluss der Menschen, machen das Buch doch interessant und vor allem lesenswert, denn dieses Buch ist nicht einfach nur ein Kriminalfall über einen verlorengegangenen Polarforscher, sondern auch eine Mahnung an uns Menschen, dass wir darüber nachdenken sollten, was wir mit der Natur machen.