ewiges Eis

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ingrid78 Avatar

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In ihrem Roman "Das Eis" behandelt die Autorin Laline Paull eine brisante und hochaktuelle Thematik. Die Ausbeutung der Arktis, Umweltschutz auf der einen, Profitgier auf der anderen Seite. Ihr Schreibstil ist bildhaft, so dass der Einstieg in die Handlung leicht fällt. Ein Kreuzfahrtschiff kreuzt in der Arktis, die Gäste an Bord haben nur den einen Wunsch, endlich einen Eisbär zu sehen. Der Wunsch erfüllt sich tatsächlich und noch mehr. Sie erleben das Kalben eines Eisbergs, der jedoch die Leiche eines Mannes freilegt. Es handelt sich um den Polarforscher Thomas Harding. Harding hatte vor drei Jahren einen Unfall, als eine Eishöhle einbrach. Er verschwand spurlos, während sich sein bester Freund Sean Cawson retten konnte. Die Handlung wird immer wieder von Rückblenden unterbrochen, in denen erfahren wir was die beiden Männer verband, was sie planten und was genau in der Höhle vor dem Unfall passiert ist. Ich fand den Einstieg in die Geschichte interessant, leider dümpelt die Handlung aber streckenweise vor sich hin und zieht sich. In einem Prozess sollen die Todesumstände von Harding geklärt werden, dazu gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Diese sind zwar informativ, unterbrechen aber den Lesefluss. Sehr gut dargestellt ist Sean Cawson, er wirkt authentisch. Auch die Beschreibung der Natur in der Arktis ist der Autorin gut gelungen. Insgesamt ist der Roman mit der aktuellen Thematik lesenswert, ich hätte mir aber etwas mehr Spannung gewünscht.