Interessant und wichtig

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spaghettimonster Avatar

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Laline Paull hat mit "Die Bienen" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen. An manchen Stellen fehlte mir aber fast die Motivation weiter zu lesen, ich habe es oft lange aus der Hand gelegt, obwohl die Geschichte wirklich gut war. Und eigenlich kann ich das selbe über "Das Eis" schreiben. Die erste Hälfte des Buches plätschert eher dahin, auch wenn es stellenweise sogar so aussieht, als würde es sich um einen Thriller handeln. Das Buch ist gut geschrieben und das Thema hochaktuell, aber keine der Figuren hat mich wirklich in ihren Bann gezogen.

Aber von vorn: In diesem Buch geht es um Tom und Sean, beide sind begeistert (geradezu besessen) von der Arktis. Beide kennen sich seit Studententagen und haben viel miteinander erlebt. Doch die Arktis ist bedroht, das Eis schmilzt unaufhörlich und die Natur ist gefährdet. Tom war jahrelang im Vorstand von Greenpeace und gilt als das große Gesicht des Umweltschutzes. Sean ist Unternehmer und hört von einem Grundstück in der Arktis, das verkauft werden soll. Er tut sich mit Tom zusammen um dort ein exklusives Hotel zu bauen - und dabei etwas für den globalen Umweltschutz zu tun. Mittlerweile ist Tom seit einigen Jahren tot und das Buch beginnt quasi mit dem Fund seiner Leiche. Dadurch kommen Erinnerungen wieder hoch, die Sean am liebsten verdrängt hätte.

Dieser Roman beleuchtet viele Facetten des menschlichen Zusammenlebens. Im Fall von Sean sind das vor allem geschäftliche Kontakte, Geldgeber und Politiker. Aber auch er hat eine Exfrau, eine Tochter, eine Lebensgefährtin und Freunde. Es gibt Verstrickungen und Beziehungen, die erst langsam klar werden und auch über Sean erfährt man erst nach und nach die ganze Wahrheit.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, bei dem leider erst in der zweiten Hälfte etwas Schwung in die Handlung kommt.

Ich gebe 3,5 Sterne und runde hier auf.