Langatmig und flach

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banini Avatar

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Ein kalbender Gletscher gibt in der Arktis eine Leiche frei, die von einem Touristenschiff entdeckt wird. Dieser Leichnam bzw. der Hergang des Todes stellen den Inhalt des Buches dar. Es gibt eine gerichtliche Anhörung, die den Todeshergang klären sollen, doch was dabei ans Licht gerät rüttelt nicht nur Umweltaktivisten und die Staatsanwaltschaft in gleichem Maße auf, sondern auch die Familie und Freunde des Hauptprotagonisten Sean.

Laline Paull verbindet das Thema des Klimawandels mit einem Unfall im Eis und verweist damit auf eine aktuelle Problematik, Gesellschaft und Wirtschaft gegen die Welt bzw. das Klima.
Wenn auch die Thematik gut gewählt und sehr interessant ist, so stellt denn die Ausformulierung von Paull einige Probleme dar. Der Inhalt des Buches ist sehr langatmig, die ersten 200 Seiten dienen lediglich zur athmospherischen und charakterlichen Einordnung Seans und seiner Unternehmungen, mit dem eigentlichen Unfall hat der Beginn aber weniger zu tun. Dadurch geht die anfangs stark aufgebaute Spannung mit der Kalbung des Gletschers sehr schnell verloren und ich war mehrfach kurz davor gestanden, das Buch nicht fertig zu lesen.
Die Auflösung des Hergangs und wie die Geschäftspartner Seans ihre kriminelle Machenschaften verschleiern hingegen, wird zum Ende des Buches hin lediglich hingeworfen. Es gibt keine vernünftige Auflösung der Machenschaften bzw. wie Sean darauf kommt, dass er hintergangen wurde, sondern der Hintergrund wird quasi nebenbei eröffnet durch den aktiven Bildschirm eines Laptops. Auch diese Lösung des Falles ist viel zu schnell eingeführt.
Letztendlich kann ich das Buch leider nicht weiter empfehlen.